Bajaj: Unterschied zwischen den Versionen

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Bajaj Auto Limited ist ein Unternehmen im Bajaj - Konzern, der wie in Indien üblich, eine breite Palette von Produkten - von Gewürzen bis zu modernen KFZ - herstellt.
== Ursprünge ==
Das Vorgängerunternehmen von Bajaj Auto Limited hat 1948 mit dem Import von Fahrzeugen nach Indien begonnen. Im Jahr 1959 erhielt dieses Unternehmen eine Lizenz zuur Produktion von Fahrzeugen und Bajaj Auto Limited wurde gegründet. Im darsuffolgenden Jahr konnte Bajaj einen Kooperationsvertrag mit Piaggio zur Lizenzfertigung von Vespa-Rollern und Ape-Dreirädern abschließen.
Bajaj Auto Limited ist ein Unternehmen im Bajaj - Konzern der, wie in Indien üblich, eine breite Palette von Produkten - von Gewürzen bis zu modernen KFZ - herstellt.


Ab 1961 wurden Vespa-Roller vom Typ 150 VBA von Bajaj hergestellt, zuerst unter Verwendung von italienischen Teilen, die mit der Zeit aber immer mehr durch Teile aus indischer Produktion ersetzt wurden.
== Zeitleiste ==
1971 endet die Lizenz von Piaggio und Bajaj produziert Roller unter eigenem Namen, wobei die Kooperation mit Piaggio bis 1977 weitergeht. 1972 wird die Bajaj Chetak auf den Matkt gebracht, die bis auf wenige Details wie dem weiterhin gewölbten Rahmen im Nummerntafelbereich oder die etwa 2 Zentimeter breitere Schürze weitestgehend einer Vespa Sprint gleicht. 1975 geht Bajaj Auto eine Kooperation mit Maharashtra Scooters ein, die die gemeinsame Produktion eines Rollers vorsieht, der wenig später als Priya auf den Markt kommt und in vielen Teilen der Bajaj 150 VBA ähnelt. Dieser Roller wird durch Maharashtra Scooters produziert und nicht als Bajaj-Modell verkauft. 1976 wird die Produktion der Bajaj 150 beendet, nachdem diese sich in der Zwischenzeit in einigen Details von der Vespa VBA unterscheidet, insbesonderen dem "Volcano-Speedometer" einer optisch etwas eigenwilligen Lösung, den originalen VBA-Lenkerkopf mit einem Rundtacho zu versehen. Im gleichen Jahr wird die Bajaj Super eingeführt die, wie ihre italienische Cousine, eine Sprint- bzw. Chetak--Karosserie mit 8 Zoll Reifen verbindet.
1948: Das Vorgängerunternehmen von Bajaj Auto Limited beginnt mit dem Import von Fahrzeugen nach Indien. Ob [[Vespa]]-Roller zwischen 1948 und 1961 in nennenswertem Umfang als Importe nach Indien kamen ist derzeit nicht bekannt.


1984 wurde die Bajaj Cub auf den Markt gebracht, die der erste Mißerfolg von Bajaj wurde; es bestand keine Nachfrage nach einem relativ schweren Roller mit der Karosserie einer VBA und einem 100 ccm Motor.
1959: Das Unternehmen erhält eine staatliche Lizenz zur Produktion von Kraftfahrzeugen.
In den Folgejahren wurde die Fahzeugpalette immer weiter modernisiert und neue Modelle eingeführt; ein Bruch mit der klassischen Form der Chetak/Sprint fand aber nicht statt. 1998 wurde der erste handgeschaltene Viertakt-Roller, die Bajaj Legend auf den Markt gebracht, wenig später konnte auch die CHetak mit 4-Takt Motor ausgeliefert werden. Aufgrund der Aufhebung von Importschranken strömten ab den späten 1990ern immer mehr ostasiatische Roller auf den Indischen Markt und verdrängten Bajaj langsam. Schließlich wurde 2009 durch Bajaj die Produktion der Chetak und mit ihr der klassischen Schaltroller von Bajaj beendet.  


Über die Produktionszahlen der einzelnen Modelle sind keine Angaben bekannt. Insgesamt konnte Bajaj aber eine beachtliche Entwicklung vorweisen. Wurden von 1961 bis 1970 "nur" 100.000 Fahrzeuge erzeugt worden, steigerte sich die Produktion in den Folgejahren auf 262.000 Fahrzeuge im Jahr 1976 bis hin zu 600.000 Fahrzeugen im Jahr 1982, dem erfolgreichsten Jahr in der Geschichte Bajajs als Produzent von klassischen Rollern mit Handschaltung. 1987 produzierte Bajaj noch immer 500.000 Fahrzeuge pro Jahr und 1995 konnte das 10 millionste von Bajaj produzierte KFZ vom Band laufen.
1960: Bajaj Auto Limited wird gegründet und schließt einen  Kooperationsvertrag mit [[Piaggio]] zur Lizenzfertigung von Vespa-Rollern und Ape-Dreirädern ab.


Teile der indischen Produktion vor 1970 passen daher uneingeschränkt, später produzierte Teile teilweise in alte Vespa Roller. Als der Chetak 1980 durch einen unabhängigen Importeur nach Deutschland eingeführt wurde, erwirkte Piaggio Deutschland eine gerichtliche Verfügung dagegen - unter Vorgabe möglicher Produkttäuschung. Der Streit endete erst 1990 in einem Vergleich. Noch heute sichert der ehemalige Importeur den Ersatzteilvertrieb für die neuen „Oldtimer“. Im Zeitalter des Internets und der weltweiten Globalisierung haben sich in der Rollerszene aber auch Verbindungen zu Lieferanten aus Thailand und Indien gebildet, wo Bajaj mit seinen Produkten seit Jahrzehnten den Individualverkehr gewährleistet.
1961: Es werden Roller vom Typ [[Vespa 150 (VBA1T)]] von Bajaj hergestellt, zuerst unter Verwendung von italienischen Teilen, die mit der Zeit aber immer mehr durch Teile aus indischer Produktion ersetzt werden.
 
1971: Die Lizenz von Piaggio endet und Bajaj produziert Roller unter eigenem Namen, wobei die technische Kooperation mit Piaggio bis 1977 weitergeführt wird.
 
1972: Die [[Bajaj Chetak]] wird auf den Markt gebracht, die bis auf wenige Details wie dem gewölbten Rahmen im Nummerntafelbereich oder die etwa 2 Zentimeter breitere Schürze weitestgehend einer [[Vespa Sprint]] gleicht.
 
1975: Bajaj Auto geht als Lizenzgeber eine Kooperation mit [[Maharashtra Scooters]] ein, die die gemeinsame Produktion eines Rollers vorsieht, der wenig später als [[Priya]] auf den Markt kommt und in vielen Teilen der Bajaj 150/VBA ähnelt. Dieser Roller wird durch Maharashtra Scooters produziert und nicht als Bajaj-Modell verkauft.
 
1976: Die Produktion der [[Bajaj 150]] wird beendet, nachdem diese sich in der Zwischenzeit in einigen Details von der Vespa VBA unterscheidet, insbesonderen dem "Volcano-Speedometer" einer optisch etwas eigenwilligen Lösung, den originalen VBA-Lenkerkopf mit einem Rundtacho zu versehen. Im gleichen Jahr wird die [[Bajaj Super]] eingeführt die, wie die [[Vespa 150 Super]], eine [[Sprint]]- bzw. [[Chetak]]--Karosserie mit 8 Zoll Reifen verbindet.
 
1984: Die [[Bajaj Cub]] wird auf den Markt gebracht, die der erste Mißerfolg von Bajaj werden sollte; es bestand keine Nachfrage nach einem relativ schweren Roller mit der Karosserie einer VBA und einem 100 ccm Motor
 
1998: Die [[Bajaj Legend]] wird als erster handgeschaltener Viertakt-Roller auf den Markt gebracht, wenig später kann auch die Chetak mit 4-Takt Motor ausgeliefert werden.
 
2009: Die Produktion der [[Chetak]] und mit ihr der klassischen Schaltroller wird von Bajaj beendet, nachdem aufgrund der Aufhebung von Importschranken ab den späten 1990ern immer mehr ostasiatische Roller auf den Indischen Markt strömen und Bajajs Dominanz beenden. Allerdings bleibt Bajaj weiterhin der größte Produzent von Zweirädern in Indien.
 
== Produktionszahlen ==
 
Über die Produktionszahlen der einzelnen Modelle sind leider keine Angaben bekannt. Insgesamt konnte Bajaj aber eine beachtliche Entwicklung vorweisen. Wurden von 1961 bis 1970 "nur" 100.000 Fahrzeuge erzeugt worden, steigerte sich die Produktion in den Folgejahren auf 262.000 Fahrzeuge im Jahr 1976 bis hin zu 600.000 Fahrzeugen im Jahr 1982, dem erfolgreichsten Jahr in der Geschichte Bajajs als Produzent von klassischen Rollern mit Handschaltung. 1987 produzierte Bajaj noch immer 500.000 Fahrzeuge pro Jahr und 1995 konnte das 10 millionste von Bajaj produzierte KFZ vom Band laufen.
 
== Bajaj- und Piaggio-Roller ==
 
Ein wichtiger Aspekt für die Bedeutung von Bajaj für den europäischen Markt war die Rolle als Teilelieferant für Vespa-Roller. Insbesondere in den Jahren als Lizenzproduzent, aber auch in nach Auslaufen der Kooperation wurde die Fahzeugpalette zwar immer weiter modernisiert und neue Modelle eingeführt; ein Bruch mit der klassischen Form der Chetak/Sprint fand aber bis zum Ende der Produktion nicht statt. Teile der indischen Produktion vor 1970 passen daher uneingeschränkt, später produzierte Teile teilweise in alte Vespa Roller und können für die Restaurierung der entsprechenden Vepa-Modelle hilfreich sein.
 
== Bajaj in Deutschland ==
 
Als der Chetak 1980 durch einen unabhängigen Importeur nach Deutschland eingeführt wurde, erwirkte Piaggio Deutschland eine gerichtliche Verfügung dagegen - unter Vorgabe möglicher Produkttäuschung. Der Streit endete erst 1990 in einem Vergleich. Noch heute sichert der ehemalige Importeur den Ersatzteilvertrieb für die neuen „Oldtimer“. Im Zeitalter des Internets und der weltweiten Globalisierung haben sich in der Rollerszene aber auch Verbindungen zu Lieferanten aus Thailand und Indien gebildet, wo Bajaj mit seinen Produkten seit Jahrzehnten den Individualverkehr gewährleistet.


[[Kategorie:Weitere Fahrzeughersteller]]
[[Kategorie:Weitere Fahrzeughersteller]]

Version vom 6. September 2013, 21:08 Uhr

Ursprünge

Bajaj Auto Limited ist ein Unternehmen im Bajaj - Konzern der, wie in Indien üblich, eine breite Palette von Produkten - von Gewürzen bis zu modernen KFZ - herstellt.

Zeitleiste

1948: Das Vorgängerunternehmen von Bajaj Auto Limited beginnt mit dem Import von Fahrzeugen nach Indien. Ob Vespa-Roller zwischen 1948 und 1961 in nennenswertem Umfang als Importe nach Indien kamen ist derzeit nicht bekannt.

1959: Das Unternehmen erhält eine staatliche Lizenz zur Produktion von Kraftfahrzeugen.

1960: Bajaj Auto Limited wird gegründet und schließt einen Kooperationsvertrag mit Piaggio zur Lizenzfertigung von Vespa-Rollern und Ape-Dreirädern ab.

1961: Es werden Roller vom Typ Vespa 150 (VBA1T) von Bajaj hergestellt, zuerst unter Verwendung von italienischen Teilen, die mit der Zeit aber immer mehr durch Teile aus indischer Produktion ersetzt werden.

1971: Die Lizenz von Piaggio endet und Bajaj produziert Roller unter eigenem Namen, wobei die technische Kooperation mit Piaggio bis 1977 weitergeführt wird.

1972: Die Bajaj Chetak wird auf den Markt gebracht, die bis auf wenige Details wie dem gewölbten Rahmen im Nummerntafelbereich oder die etwa 2 Zentimeter breitere Schürze weitestgehend einer Vespa Sprint gleicht.

1975: Bajaj Auto geht als Lizenzgeber eine Kooperation mit Maharashtra Scooters ein, die die gemeinsame Produktion eines Rollers vorsieht, der wenig später als Priya auf den Markt kommt und in vielen Teilen der Bajaj 150/VBA ähnelt. Dieser Roller wird durch Maharashtra Scooters produziert und nicht als Bajaj-Modell verkauft.

1976: Die Produktion der Bajaj 150 wird beendet, nachdem diese sich in der Zwischenzeit in einigen Details von der Vespa VBA unterscheidet, insbesonderen dem "Volcano-Speedometer" einer optisch etwas eigenwilligen Lösung, den originalen VBA-Lenkerkopf mit einem Rundtacho zu versehen. Im gleichen Jahr wird die Bajaj Super eingeführt die, wie die Vespa 150 Super, eine Sprint- bzw. Chetak--Karosserie mit 8 Zoll Reifen verbindet.

1984: Die Bajaj Cub wird auf den Markt gebracht, die der erste Mißerfolg von Bajaj werden sollte; es bestand keine Nachfrage nach einem relativ schweren Roller mit der Karosserie einer VBA und einem 100 ccm Motor

1998: Die Bajaj Legend wird als erster handgeschaltener Viertakt-Roller auf den Markt gebracht, wenig später kann auch die Chetak mit 4-Takt Motor ausgeliefert werden.

2009: Die Produktion der Chetak und mit ihr der klassischen Schaltroller wird von Bajaj beendet, nachdem aufgrund der Aufhebung von Importschranken ab den späten 1990ern immer mehr ostasiatische Roller auf den Indischen Markt strömen und Bajajs Dominanz beenden. Allerdings bleibt Bajaj weiterhin der größte Produzent von Zweirädern in Indien.

Produktionszahlen

Über die Produktionszahlen der einzelnen Modelle sind leider keine Angaben bekannt. Insgesamt konnte Bajaj aber eine beachtliche Entwicklung vorweisen. Wurden von 1961 bis 1970 "nur" 100.000 Fahrzeuge erzeugt worden, steigerte sich die Produktion in den Folgejahren auf 262.000 Fahrzeuge im Jahr 1976 bis hin zu 600.000 Fahrzeugen im Jahr 1982, dem erfolgreichsten Jahr in der Geschichte Bajajs als Produzent von klassischen Rollern mit Handschaltung. 1987 produzierte Bajaj noch immer 500.000 Fahrzeuge pro Jahr und 1995 konnte das 10 millionste von Bajaj produzierte KFZ vom Band laufen.

Bajaj- und Piaggio-Roller

Ein wichtiger Aspekt für die Bedeutung von Bajaj für den europäischen Markt war die Rolle als Teilelieferant für Vespa-Roller. Insbesondere in den Jahren als Lizenzproduzent, aber auch in nach Auslaufen der Kooperation wurde die Fahzeugpalette zwar immer weiter modernisiert und neue Modelle eingeführt; ein Bruch mit der klassischen Form der Chetak/Sprint fand aber bis zum Ende der Produktion nicht statt. Teile der indischen Produktion vor 1970 passen daher uneingeschränkt, später produzierte Teile teilweise in alte Vespa Roller und können für die Restaurierung der entsprechenden Vepa-Modelle hilfreich sein.

Bajaj in Deutschland

Als der Chetak 1980 durch einen unabhängigen Importeur nach Deutschland eingeführt wurde, erwirkte Piaggio Deutschland eine gerichtliche Verfügung dagegen - unter Vorgabe möglicher Produkttäuschung. Der Streit endete erst 1990 in einem Vergleich. Noch heute sichert der ehemalige Importeur den Ersatzteilvertrieb für die neuen „Oldtimer“. Im Zeitalter des Internets und der weltweiten Globalisierung haben sich in der Rollerszene aber auch Verbindungen zu Lieferanten aus Thailand und Indien gebildet, wo Bajaj mit seinen Produkten seit Jahrzehnten den Individualverkehr gewährleistet.