Vespa 125 (VM1T-VM2T): Unterschied zwischen den Versionen
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Die VM1T ist die Weiterentwicklung der [[Vespa 125 (V30T-V33T)|V33T]] und erhält einen vollständig neuen Motor mit Kreuzspülung und dem gleichen Maß von 54 mm für Kolbenhub und -bohrung. Der Kolben hat eine neue, kleinere Form der Nase und beim neuen Zylinderkopf ist die Zündkerze nicht mehr zentral, sondern 45° geneigt eingebaut. Die Ein- und Auslassöffnungen des Zylinders sind nun 90° über Kreuz angeordnet (Auslass nach unten, Einlass zur Seite), bisher lagen diese weitgehend nebeneinander zur Gepäckfachseite hin. | Die Vespa 125 '''VM1T''' ist die Weiterentwicklung der [[Vespa 125 (V30T-V33T)|Vespa 125 ('''V33T''')]] und erhält einen vollständig neuen Motor mit Kreuzspülung und dem gleichen Maß von 54 mm für Kolbenhub und -bohrung. Der Kolben hat eine neue, kleinere Form der Nase und beim neuen Zylinderkopf ist die Zündkerze nicht mehr zentral, sondern 45° geneigt eingebaut. Die Ein- und Auslassöffnungen des Zylinders sind nun 90° über Kreuz angeordnet (Auslass nach unten, Einlass zur Seite), bisher lagen diese weitgehend nebeneinander zur Gepäckfachseite hin. | ||
Das 3-Gang-Getriebe erhält stärkere Zahnräder und ein größeres Schaltkreuz, die Kupplung wird von 2/2 auf 3/3 Kork-/Stahlscheiben verstärkt. Die neue Kurbelwelle hat keine pilzförmigen Wangen mehr, sondern runde Wangen, die ein besseres Auswuchten ermöglichen. | Das 3-Gang-Getriebe erhält stärkere Zahnräder und ein größeres Schaltkreuz, die Kupplung wird von 2/2 auf 3/3 Kork-/Stahlscheiben verstärkt. Die neue Kurbelwelle hat keine pilzförmigen Wangen mehr, sondern runde Wangen, die ein besseres Auswuchten ermöglichen. | ||
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Kupplungs- und Gaszug werden nun mit aus den Tüllen im Beinschildtunnel heraus und dann im Inneren des Lenkerrrohrs zum Hebel bzw. Gasschlitten geführt. Es gibt kleinere Veränderungen an Kupplungs- und Bremsgriff, auch am Bremsgriff liegt nun die Aufnahme für den Seilzugnippel im Inneren der Hebelaufnahme. | Kupplungs- und Gaszug werden nun mit aus den Tüllen im Beinschildtunnel heraus und dann im Inneren des Lenkerrrohrs zum Hebel bzw. Gasschlitten geführt. Es gibt kleinere Veränderungen an Kupplungs- und Bremsgriff, auch am Bremsgriff liegt nun die Aufnahme für den Seilzugnippel im Inneren der Hebelaufnahme. | ||
Die Trittleistenendstücke sind nicht mehr bis zur Niete gerillt und haben dafür nun eine kleine Zunge, die die Trittleistengummis besser hält. Auch die Nietköpfe haben eine andere, jetzt tropfenförmige Form. Der Tankinhalt erhöht sich gegenüber der [[Vespa 125 (V30T-V33T)|V33T]] um 1,25 Liter auf 6,25 Liter. Das Gesamtgewicht des Rollers erhöht sich um 1,8 kg. | Die Trittleistenendstücke sind nicht mehr bis zur Niete gerillt und haben dafür nun eine kleine Zunge, die die Trittleistengummis besser hält. Auch die Nietköpfe haben eine andere, jetzt tropfenförmige Form. Der Tankinhalt erhöht sich gegenüber der [[Vespa 125 (V30T-V33T)|Vespa 125 ('''V33T''')]] um 1,25 Liter auf 6,25 Liter. Das Gesamtgewicht des Rollers erhöht sich um 1,8 kg. | ||
Die '''VM2T''' unterscheidet sich von der ersten Baureihe nur in wenigen Einzelheiten: neue Vorschriften der ital. Straßenverkehrsordnung bedingen, daß der Scheinwerfer mit einem Standlicht ausgerüstet werden muss. Daher hat nun auch der Lichtschalter eine Schalterstellung mehr und wird insgesamt etwas größer. Das Scheinwerfergehäuse erhält auf der Oberseite eine rote Kontrolleuchte, um nachts die Funktion des Scheinwerfer überprüfen zu können. Das rechteckige Rücklicht wird wiederum etwas vergrößert und bleibt an allen (italienischen) Modellen bis 1958 gleich. Motor- und Gepäckfachbacke sind weiterhin aus Aluminium, nur bei den letzten Modellen kann bereits auch Stahlblech verwendet sein. | Die '''VM2T''' unterscheidet sich von der ersten Baureihe nur in wenigen Einzelheiten: | ||
<br/>neue Vorschriften der ital. Straßenverkehrsordnung bedingen, daß der Scheinwerfer mit einem Standlicht ausgerüstet werden muss. | |||
* Daher hat nun auch der Lichtschalter eine Schalterstellung mehr und wird insgesamt etwas größer. | |||
* Das Scheinwerfergehäuse erhält auf der Oberseite eine rote Kontrolleuchte, um nachts die Funktion des Scheinwerfer überprüfen zu können. | |||
* Das rechteckige Rücklicht wird wiederum etwas vergrößert und bleibt an allen (italienischen) Modellen bis 1958 gleich. | |||
* Motor- und Gepäckfachbacke sind weiterhin aus Aluminium, nur bei den letzten Modellen kann bereits auch Stahlblech verwendet sein. | |||
Version vom 9. August 2022, 18:54 Uhr
Die Vespa 125 VM1T ist die Weiterentwicklung der Vespa 125 (V33T) und erhält einen vollständig neuen Motor mit Kreuzspülung und dem gleichen Maß von 54 mm für Kolbenhub und -bohrung. Der Kolben hat eine neue, kleinere Form der Nase und beim neuen Zylinderkopf ist die Zündkerze nicht mehr zentral, sondern 45° geneigt eingebaut. Die Ein- und Auslassöffnungen des Zylinders sind nun 90° über Kreuz angeordnet (Auslass nach unten, Einlass zur Seite), bisher lagen diese weitgehend nebeneinander zur Gepäckfachseite hin. Das 3-Gang-Getriebe erhält stärkere Zahnräder und ein größeres Schaltkreuz, die Kupplung wird von 2/2 auf 3/3 Kork-/Stahlscheiben verstärkt. Die neue Kurbelwelle hat keine pilzförmigen Wangen mehr, sondern runde Wangen, die ein besseres Auswuchten ermöglichen.
Die Schwunglichtmagnetzündung bekommt ein neues Polrad mit länglichen Inspektionsöffnungen und Zündkontakten, die nun leicht mit einem Schraubendreher einzustellen sind. Die Lüfterradabdeckung hat keine Schlitze mehr, sondern ist bis auf eine zentrale runde Öffnung geschlossen. Die Zylinderhutze aus Aluminium wird neu geformt und umschließt nun den ganzen Zylinder. Das gezahnte Kickstartersegment hat neue Ausmaße.
Die hintere Bremstrommel wird mit einem Ring verstärkt, um Verformungen durch die thermische Belastung zu minimieren. Das Auspuffendrohr wird nun gerade auf der linken Seite unter der Gepäckfachbacke herausgeführt, bei der V33T lief dieses noch rechts unter dem Motor nach hinten. Der mittlere und hintere Teil des Rahmens wird verstärkt. Die Verstärkung in der oberen Beinschildsicke, wie auch das Auflageblech der Beinschildkaskade und das hintere Rahmenteil werden verbreitert, um dem Rahmen eine höhere Steifigkeit zu geben. Die Motorbacke, die immer noch aus Aluminium ist, bekommt eine neue Form: sie ist seitlich nicht mehr offen, sondern hat sieben Luftschlitze, durch die die Luft zur Zylinderkühlung zum Lüfterrad gelangt.
Der Schwingsattel ist bequemer und mit zwei doppelt konischen Federn und einem verchromten Haltegriff für den Beifahrer ausgestattet. Die Satteldecke ist dunkelgrün. Der Scheinwerfer auf dem Kotflügel hat einen von 95 auf 105 mm vergrößerten Durchmesser, das rechteckige Rücklicht ist breiter. Der muschelförmige Lichtschalter mit 3 Schalterstellungen plus Kill ist jetzt vollständig aus grauem Kunststoff und trägt den Vespa-Schriftzug als Relief auf dem Deckel.
Kupplungs- und Gaszug werden nun mit aus den Tüllen im Beinschildtunnel heraus und dann im Inneren des Lenkerrrohrs zum Hebel bzw. Gasschlitten geführt. Es gibt kleinere Veränderungen an Kupplungs- und Bremsgriff, auch am Bremsgriff liegt nun die Aufnahme für den Seilzugnippel im Inneren der Hebelaufnahme.
Die Trittleistenendstücke sind nicht mehr bis zur Niete gerillt und haben dafür nun eine kleine Zunge, die die Trittleistengummis besser hält. Auch die Nietköpfe haben eine andere, jetzt tropfenförmige Form. Der Tankinhalt erhöht sich gegenüber der Vespa 125 (V33T) um 1,25 Liter auf 6,25 Liter. Das Gesamtgewicht des Rollers erhöht sich um 1,8 kg.
Die VM2T unterscheidet sich von der ersten Baureihe nur in wenigen Einzelheiten:
neue Vorschriften der ital. Straßenverkehrsordnung bedingen, daß der Scheinwerfer mit einem Standlicht ausgerüstet werden muss.
- Daher hat nun auch der Lichtschalter eine Schalterstellung mehr und wird insgesamt etwas größer.
- Das Scheinwerfergehäuse erhält auf der Oberseite eine rote Kontrolleuchte, um nachts die Funktion des Scheinwerfer überprüfen zu können.
- Das rechteckige Rücklicht wird wiederum etwas vergrößert und bleibt an allen (italienischen) Modellen bis 1958 gleich.
- Motor- und Gepäckfachbacke sind weiterhin aus Aluminium, nur bei den letzten Modellen kann bereits auch Stahlblech verwendet sein.
Baujahre und Rahmennummern
Baujahr | Rahmennummern | Stückzahl | Typ |
---|---|---|---|
1952 | VM1T ☆ 0001001 - 0008830 | 7.830 Stück | |
1953 | VM1T ☆ 0008831 - 0085870 | 77.040 Stück | |
1953 | VM2T ☆ 0085871 - 0100619 | 14.749 Stück | VM2T |
1954 | VM2T ☆ 0100620 - 0176014 | 75.395 Stück | VM2T |
Stückzahl insgesamt: | 175.014 Stück |
Farben
Modell / FIN / Jahr | Karosseriefarben (cod.MaxMayer) | Grundierung | lackierte Teile |
---|---|---|---|
1952 - 1954 | - Grigio / Grau (15048) (eigentlich ein Beigeton) |
matte rote Grundierfarbe (10055M ) | - Lüfterradabdeckung - Felgen - Bremstrommeln - Lenkrohr und Radnabe vorne in: ___ - Lüfterradabdeckung in ___ |
Fahrzeugdaten
Allgemeine Abmessungen
- Radstand: 1160 mm
- Gesamtlänge: 1680 mm
- max. Breite: 790 mm am Lenker
- max. Höhe: 960 mm am Lenker
- Sattelhöhe: 770 mm
- min. Bodenfreiheit am Trittbrett: 220 mm
- Wendekreis: 1,5 m
Leistung
- Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
- Leistung: 4,5 PS bei 5000 U/min
- max. Drehzahl:
- max. Steigfähigkeit:
Verbrauch
- Tankinhalt: 6,25 Liter
- Durchschnitt auf 100 km: 2,19 Liter
- Reichweite: 285 km
Gewicht
- Leergewicht: 85 kg (betankt)
Motor
- Motornummer: VM1M - VM2M
- Position Motornummer: am Motorgehäuse oberhalb der Stiftschraube zur Motorbefestigung an der Traverse
- Anzahl Zylinder: 1
- Hubraum: 123,7 cm³
- Bohrung: 54 mm
- Kolbenhub: 54 mm
- Überströmer:
- Verdichtungsverhältnis: 6,5:1
- Getriebe: 3-Gang
- Übersetzungsverhältnis
- 1. Gang 14:56 Z (1:12,18)
- 2. Gang 20:50 Z (1:7,61)
- 3. Gang 27:43 Z (1:4,85)
- Primärübersetzung: 22:67 Z (3,05)
- Anzahl Kupplungsscheiben (Kork/Stahl): 3/
- Motorlager:
- Kurbelwelle kuluseitig: 25x62x12, z.B. SKF 613912 / FAG 98305 / PFI 98305/C3 (11 Kugeln)
- Kurbelwelle limaseitig: 25x62x12, z.B. SKF 613912 / FAG 98305 / PFI 98305/C3 (11 Kugeln)
- Kupplung Lagernadeln: 29 Nadeln 2,5x15,8 mm
- Nebenwelle: 12x37x12, z.B. SKF 6301
- Nebenwelle Nadellager: 23 Nadeln 3,0x11,8
- Hauptwelle: 2 St. 20x42x9, z.B. SKF 98204
- Wellendichtringe:
- Kurbelwelle kuluseitig: 20-40-6
- Kurbelwelle limaseitig: 20-40-6
- Hauptwelle radseitig: 27-42-10/7
- Vergaser: Dell'Orto TA 18 C
- Bedüsung original:
- Hauptdüse: 80
- Nebendüse:
- Leerlaufdüse: 35
- Mischrohr:
- Luftkorrekturdüse:
- Zündung:
- Vorzündung: 28° vor OT
- Kontaktabstand: 0,4 mm
- Zündkerze: NGK B7HS / Bosch W5AC
Fahrwerk
- Felgen:
- Reifengröße: 3,50" x 8" (oder Ø 385 mm)
- Reifendruck vorne (solo / zu zweit): bar / bar
- Reifendruck hinten (solo / zu zweit): bar / bar
- Schwingenlager: 10x14x10 (Nadelhülse, 2x), z.B. SKF HK 1010
- Radlager bremstrommelseitig:
- Radlager schwingenseitig:
- Lenklager unten: 22 Kugeln 6,35 mm
- Lenklager oben: 35 Kugeln 3,175 mm
- Bremsen: Trommelbremsen, vorne Ø 124 mm (Bremsbacken 17 mm), hinten Ø 126 mm (Bremsbacken 22 mm)
Elektrik
- Scheinwerfer: 6V 25W
- Rücklicht: 6V 5W
- Hupe: 6V 25W
Schmierstoffe
- Dämpfer hinten: Univis 54 (zeitgenössische Angabe!)
- Getriebeöl: Esso Gear Oil 90 (zeitgenössische Angabe!), heute SAE 30
- Motoröl und Mischungsverhältnis: Essolube 30 (zeitgenössische Angabe!) 50 ml auf 1 Liter Benzin = 1:20 (5%)
Karosserie
- Position Rahmennummer: am oberen Rand der Vergaseröffnung
- Schriftzüge und Embleme:
- Sitzbank / Sattel:
- Trittleisten: 3/3/3
Galvanische Verfahren
- verchromt: Lenker, Sattelfedern, Bremspedal Hinterradbremse, Vespa-Schriftzug, Scheinwerferring, Haltegriff Beifahrer
- hochglanzpoliert: Brems- und Kupplungshebel, Kickstarter, Zierfinne am Scheinwerfergehäuse
- verzinkt: Ständer und Ständerfeder, vordere Dämpferfeder, Unterlegscheibe Kickstarter, Felgen- und Radmuttern sowie alle außenliegenden Schrauben
- phosphatiert: Stoßdämpfer hinten, Federn der Hinterradfederung, sowie die entsprechenden Befestigungen und Schrauben einschl. Motorbefestigung
Sonstiges / Besonderheiten
- beim Schweizer Exportmodell sind Vorder- und Hinterradbremse mittels einem auf der Innenseite des Beinschilds vom Bremsgriff zum Fußbremshebel verlegten Bowdenzug kombiniert
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Unterschiede zu Nachbarmodellen
- Die VM hat 9 Trittleisten, die VN nur noch 7
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Siehe auch
Quellen
Vespa Tecnica Band 1