Fachausdrücke (Lambretta): Unterschied zwischen den Versionen

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== Nachwuchsabraucher ==
== Nachwuchsabraucher ==
Wenn extrem Duck anliegt und der Zeitpunkt passt, dann tritt der nach ca. 9 Monaten ein. Wirft die ganze Projektierung über den Haufen.
Wenn extrem Duck anliegt und der Zeitpunkt passt, dann tritt der nach ca. 9 Monaten ein. Wirft die ganze Projektierung über den Haufen.


== Oanser/Einser ==
== Oanser/Einser ==

Version vom 19. Januar 2006, 22:35 Uhr

Da die Lambretta hauptsächlich in England Verbreitung fand, mussten die (englischen) Fachausdrücke von Enthusiasten eingedeutscht werden. Dazu kommen Eigenkreationen bzw. Abwandlungen. Man könnte es auch als "Umgangssprache für Lambretta" beizeichnen. Hier die aktuelle Liste:


Lambretta Fachausdrücke

Anlage/Oanloagn

Kurz für Auspuffanlage. Bei getuneten Fahreugen lietzt hinten rechts der Rüssel, also das Endrohr der Anlage raus.


Arschwasser

Rinnt wenn ordentlich Schub am Rad anliegt, muss dann abgeschöpft oder zumindest kurzhaargefiltert werden.


Ausquellen

(engl.outsourcen) Der feine Lambrettist macht sich nicht gerne selbst die Finger schmutzig, daher werden gerne diverse Arbeiten an der Maschine kreuz und quer in Europa zur Bearbeitung ausgelagert. So ganz nach dem Motto "Recht viele Köche machen mal eben Pferdesalami".


Brückenstück

(engl. bridge piece) Die Abdeckung zwischen Beinschild und Rahmen.


Flurbrett

(engl. floor board) Die hinteren Trittleisten, für die Bowlingschuhe der Mitfahrerin.


Gabelverbindungen

(engl. fork links) Werden für Gabel- u. Bremstrommelaufnahme benötigt.


Gut Burgerlich

sprich: [gut börgerlich] Eine Zwischenmahlzeit beim Schrauben, vorrangig bei einer der großen amerikanischen Fastfood-Ketten einzunehmen.


Gravur

Ein must have, very British!


Hafer

(engl. mixture) Dient den Pferden auf der Koppel als Nahrung. Es können bis zu 8 Liter Hafer auf 60 Meilen durch den Rüssel laufen; es empfielt sich also immer eine Extraportion mitzunehmen.


Herrenmaschine

Lambretta mit mindestens 200ccm (in manchen Fällen auch weniger). Das Fahrzeug muss nicht zwingend über einen Oanser verfügen, jedoch ist eine grosse Koppel und Rechtsrüssligkeit bei dem Aufstieg in die Königsklasse durchaus hilfreich. Prominentes Beispiel ist die "Schrankwand" vom HERRN.


Kostümieren

(engl. customizen) Dabei wird die Reuse (s.u.) in einen ausstellungswürdigen Zustand gebracht. Es gibt untersch. Customstile. Dabei wird die Reuse so verändert, wie's der Besitzer wünscht. Nicht nur der Motor wird überarbeitet, sondern auch das äussere Erscheinungsbild der Lambretta. In den 80ern gab's die wüstesten Cutdowns, d.h. die Reusen wurden mit neuen Schnittmustern versehen. Seitenhauben, Hinterteile und Beinschilder wurden geflext, bis es kein Halten mehr gab. In den 90ern wurde gerne gebrusht, d.h. die Roller mit Airbrush's versehen. Heute geht oft der Trend zum patinösen (orginalgetreuen) Originalfahrzeug mit Scheunenfundpatinalack oder einfach nur originalgetreu restauriert. - Wobei natürlich auch die "alten" Stile Verwendung finden. Jeder, wie er will.


Kluppmann

sprich: [kluppmann]. Ist eine Tuninganlage für Lambretta. Sieht standard aus und macht krach.


Koppel

Hier sind die Pferde drin. Bei einer potenten Reuse können da durchaus bis zu 30 platz finden, dann wird es allerdings eng; hier könnte man dann schon von einer PFherde oder einer Schubkarre sprechen.


Kringel

(engl. curly) Gewundene Anlage (s.o.), die vollständig unter den Flurbrettern (s.o.) verborgen bleibt.


Lackur

Lackierung.


Lambrettisterei

(engl. Lambrettical) Grillen am Vorarlberg. Als Top-Adressen gelten Altach (Unterland) und Feldkirch (Oberland).


Liebesabraucher

Ja, auch den gibt es. Kann den Nachwuchsabraucher zur Folge haben.


Mauern

(engl. murals) Bilder von Ace, Jimmy, etc., auf die Lambretta ge-airbrusht.


Motorsport

Ist teuer aber das muss so sein.


Nachwuchsabraucher

Wenn extrem Duck anliegt und der Zeitpunkt passt, dann tritt der nach ca. 9 Monaten ein. Wirft die ganze Projektierung über den Haufen.


Oanser/Einser

Zylinder Marke "TS1" oder Tery Shepard No.1 - der Kult-Tuningzylinder für die Lambretta. Kennzeichnend für den Oanser/Einser ist, daß der Vergaser - nicht wie bei einer normalen Lambretta, links, sondern RECHTS sitzt. Der Oanser-gewohnte Lambretta-Treiber guckt daher immer erst rechts, dann links unter die Haube, um den Vergaser zu checken.

Oanser.jpg

Ein Oanser in Reinkultur, rechtsrüsslig und Schnorchel offen angesaugt. Ein Spurtregal ist auch angebracht.


Pferde

Oder "Gäuler". Sind genug Pferde hintendran, ist das gut. Ein Oanser (siehe oben) hat mindestens 20 davon. Es ist nur ein Oanser bekannt, der unter 20 hat. Wenn zu wenig Pferde hintendran sind, kann das auch schon mal zu Nasenbluten fuehren. PS = Pferdestärke.


Pförtnern

(engl. porting) als Pförtnern bezeichnet man das mehr oder weniger gezielte Anpassen der Überstromkanäle in der Koppel, z.B. an den vermehrten Haferbedarf des Oansers. Am besten geht man hier mit einem Dremel vor. Andere Methoden wie z.B. "wegsprengen" oder das Bearbeiten mit einem groben Bohrer oder der Motorsummse haben sich zwar als spektakulär aber wenig zweckdienlich erwiesen. Darum findet man diese Technik des Pförtnerns nur noch in entlegenen Gegenden Südtirols an.


Reuse

Ein Fahrzeug. Eine Kiste. Die Karre. Die Lambretta. - Fachausdruck, erfunden im Jahre 2002/03 , wird seit dem auch teilweise für Vespa benutzt.


Rückzug

(engl. reverse pull) Dabei wird der Bowdenzug an der Vorderrad-Bremse nicht im großen Bogen nach vorn verlegt, sondern im kurzen Bogen rückwärts geführt. Durch den kürzeren Zug und die geringere Biegung wird weniger Kraft im Bowdenzug durch Reibung verschwendet und es kommt mehr Kraft vom Handhebel am Bremshebel der Nabe an. Die Bremswirkung wird gegenüber der original-Ausführung spürbar verbessert.


Rüde, Rüdenhaft, Rüdimentär, noch Rüdiger

Die Krönung des Lambrettistendaseins, der Gipfel, das Ziel. Entweder man hat es oder man lässt es bleiben. Nur so tun als ob ist nicht, dazu braucht es schon einen ordentlichen Drop, nach hinten versetzte Fussrasten, fette Widerims, massenhaft Tatoos (vorzugsweise im Stil des Briten), ernste Blicke hinter dunklem Visir, Brushes, Gravuren, Gold und eine grosse Portion Authismus. Nach kurzen Beschnuppern erkennt der echte Rüde sein Gegenüber, rüde Kerle halten zusammen. Egal ob gross oder klein.


Rüssel

Rüssel (1) So wird das Auspuff-Endrohr an der Lambretta genannt. Bei ge-tuneten Modellen steht der Rüssel rechts hinten raus. Sieht wichtig aus und schindet vor allem bei den Junx in Grün-Weiss (neuerdings auch Grün-Silber, demnächst in Blau), schwer Eindruck.

Rüssel (2) ist das Rohr auf dem der Schnörchel sitzt, je nach Bauart muss hier zwischen linksrüsslig, rechtrüsslig oder mittehintenliksrüsslig unterschieden werden.


Schnorchel

Wird der Vergaser genannt. MUSS rechts sitzen, sonst ist es kein Oanser, siehe auch weiter oben.


Schubkarre

(engl. "Oh my God!") Extrem potentes Gayfährt mit Gäulern jenseits der 25PS marke. Bei Bedarf kann man sich hier an den Onkel wenden.


Spritzplatte

(engl. splashplate) Dient bei der Lambretta als Spritzschutz und sitzt vor der Zylinderhaube und wird mit dem Hauptständer verschraubt.


Spurtregal

(engl. sprint rack) Ein Gitter, am Rahmenheck angebracht, um einen Ersatzparka mitzuführen.


Stür'zitta/Steuerzeiten

(engl. port timing) Element zahlenmystischer Spekualtion, das wesentlich auf Vorhersagen der Zukunft im Brennraum ausgerichtet ist. Traditionell in Vorarlberg (AT) verbreitet.


Tränke

Hier kommt der Hafer rein. Eine serienmässige Lambrettatränke fasst ca. 8.5 Liter Hafer, also gerade mal genug für ca. 65 Meilen beim Oanser. Es gibt jedoch auch größere Tränken die bis zu 18 Liter (oder mehr) fassen.


Trockenbau

(engl. dry build) Ein Trockenbau ist bei einer Restauration vor dem Lackur der Lambretta Pflicht, um zu sehen, ob alle Blechteile zusammen passen oder ob das ein oder andere Teil noch angepasst werden muß (beispielsweise gemischtes doppel aus indischen oder italienischen blechteilen insbesondere bei Lambretta GP). Das gilt insbesondere, hat man Blechteile wie Flurbretter oder Brückenstück ersetzt bzw. von einem anderen Fahrzeug entnommen.


Vollkörper

(engl. fullbody) Bei einer Vollkörper Reuse sind grundsätzlich sämtliche Anbauteile in ungesägtem Zustand vorhanden. Kleine Änderungen wie ein (F)Luchtloch für den Rüssel oder Schnorchel sind jedoch durchaus geduldet. Vollkörprigkeit ist vorraussetzung für eine Herrenmaschine.


Werkstattplatzer

Kann vorkommen, gerne im Frühling, nachdem der Zauberstab in den Oanser gehalten wurde und die Pferde in der Koppel unruhig werden. Ist ein Zeichen von Überdruck, zu viel Schub am Rad.


Wanne™

Bezeichnet eine der patinösesten, vollgasfestesten TV 175-Serie2, die auch entsprechend gefahren wird. Es gibt gänzlich entgegen der Meinung einiger virtuoser Internetrollerfahrer nur eine Wanne™. Fälschlicherweise werden auch gerne billige, dahergelaufene, kilometerschwache Serie2-Modelle als "Wanne" bezeichnet, man möchte eben auch gerne "dabei" sein. Oft taucht auch die Bezeichnung "Badewanne" auf, was soll das denn bitte? Wanne™ ist einzigartig, mächtig und in Vorarlberg zu Hause. Man munkelt von einer Evolution 2006, dann soll Wanne™ wohl mit Druck und Pferden zu den Schneckenfressern aufbrechen.

Wanne™ bei einsetzendem Schneefall am Arlbegpass

Wanne™ bei einsetzendem Schneefall am Arlbergpass, unterwegs Richtung Eurolambretta 2005 in Leutschach in der Südsteiermarkt (AT). Auch der Fahrer ist ein harter Brocken.


Zauberstab

(engl. grinder, auch: magic device) Schnell rotierendes Etwas, mit dem man bevorzugt unter Zuhilfenahme einer Biegewelle die Koppel (s.o.) vergrößert.