Fachausdrücke (Lambretta): Unterschied zwischen den Versionen
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Hier sind die Pferde drin. Bei einer potenten Reuse können da durchaus bis zu 30 platz finden, dann wird es allerdings eng; hier man dann schon von einer PFherde oder einer Schubkarre sprechen. | Hier sind die Pferde drin. Bei einer potenten Reuse können da durchaus bis zu 30 platz finden, dann wird es allerdings eng; hier könnte man dann schon von einer PFherde oder einer Schubkarre sprechen. | ||
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Version vom 19. Januar 2006, 22:08 Uhr
Da die Lambretta hauptsächlich in England Verbreitung fand, mussten die (englischen) Fachausdrücke von Enthusiasten eingedeutscht werden. Dazu kommen Eigenkreationen bzw. Abwandlungen. Man könnte es auch als "Umgangssprache für Lambretta" beizeichnen. Hier die aktuelle Liste:
Lambretta Fachausdrücke
Anlage/Oanloagn
Kurz für Auspuffanlage. Bei getuneten Fahreugen lietzt hinten rechts der Rüssel, also das Endrohr der Anlage raus.
Brückenstück
(engl. bridge piece) Die Abdeckung zwischen Beinschild und Rahmen.
Flurbrett
(engl. floor board) Die hinteren Trittleisten, für die Bowlingschuhe der Mitfahrerin.
Gabelverbindungen
(engl. fork links) Werden für Gabel- u. Bremstrommelaufnahme benötigt.
Gut Burgerlich
sprich: [gut börgerlich] Eine Zwischenmahlzeit beim Schrauben, vorrangig bei einer der großen amerikanischen Fastfood-Ketten einzunehmen.
Gravur
Ein must have, very British!
Hafer
dient den Pferden in der Koppel als nahrung. Es können bis zu 8 Liter hafer auf 60 meilen durch den Rüssel laufen, es empfielt sich also immer eine Extraportion mitzunehmen.
Herrenmaschine
Lambretta mit mindestens 200ccm (in manchen fällen auch weniger). Das Fahrzeug muss nicht zwingend über einen Oanser verfügen, jedoch ist eine grosse Koppel und Rechtsrüssligkeit bei dem Aufstieg in die Königsklasse durchaus hilfreich. Prominentes Beispiel ist die "Schrankwand" vom HERRN.
Kostümieren
(engl. customizen) Dabei wird die Reuse (s.u.) in einen ausstellungswürdigen Zustand gebracht. Es gibt untersch. Customstile. Dabei wird die Reuse so verändert, wie's der Besitzer wünscht. Nicht nur der Motor wird überarbeitet, sondern auch das äussere Erscheinungsbild der Lambretta. In den 80ern gab's die wüstesten Cutdowns, d.h. die Reusen wurden mit neuen Schnittmustern versehen. Seitenhauben, Hinterteile und Beinschilder wurden geflext, bis es kein Halten mehr gab. In den 90ern wurde gerne gebrusht, d.h. die Roller mit Airbrush's versehen. Heute geht oft der Trend zum patinösen (orginalgetreuen) Originalfahrzeug mit Scheunenfundpatinalack oder einfach nur originalgetreu restauriert. - Wobei natürlich auch die "alten" Stile Verwendung finden. Jeder, wie er will.
Kluppmann
sprich: [kluppmann]. Ist eine Tuninganlage für Lambretta. Sieht standard aus und macht krach.
Koppel
Hier sind die Pferde drin. Bei einer potenten Reuse können da durchaus bis zu 30 platz finden, dann wird es allerdings eng; hier könnte man dann schon von einer PFherde oder einer Schubkarre sprechen.
Lackur
Lackierung.
Mauern
(engl. murals) Bilder von Ace, Jimmy, etc., auf die Lambretta ge-airbrusht.
Oanser/Einser
Zylinder Marke "TS1" oder Tery Shepard No.1 - der Kult-Tuningzylinder für die Lambretta. Kennzeichnend für den Oanser/Einser ist, daß der Vergaser - nicht wie bei einer normalen Lambretta, links, sondern RECHTS sitzt. Der Oanser-gewohnte Lambretta-Treiber guckt daher immer erst rechts, dann links unter die Haube, um den Vergaser zu checken.
Ein Oanser in Reinkultur, rechtsrüsslig und Schnorchel offen angesaugt. Ein Spurtregal ist auch angebracht.
Pferde
Oder "Gäuler". Sind genug Pferde hintendran, ist das gut. Ein Oanser (siehe oben) hat mindestens 20 davon. Es ist nur ein Oanser bekannt, der unter 20 hat. Wenn zu wenig Pferde hintendran sind, kann das auch schon mal zu Nasenbluten fuehren. PS = Pferdestärke.
Pförtnern
(engl. porting) als Pförtnern bezeichnet man das mehr oder weniger gezielte Anpassen der Überstromkanäle in der Koppel, z.B. an den vermehrten Haferbedarf des Oansers. Am besten geht man hier mit einem Dremel vor. Andere Methoden wie z.B. "wegsprengen" oder das Bearbeiten mit einem groben Bohrer oder der Motorsummse haben sich zwar als spektakulär aber wenig zweckdienlich erwiesen. Darum findet man diese Technik des Pförtnerns nur noch in entlegenen Gegenden Südtirols an.
Reuse
Ein Fahrzeug. Eine Kiste. Die Karre. Die Lambretta. - Fachausdruck, erfunden im Jahre 2002/03 , wird seit dem auch teilweise für Vespa benutzt.
Rüde, Rüdenhaft, Rüdimentär, noch Rüdiger
Die Krönung des Lambrettistendaseins, der Gipfel, das Ziel. Entweder man hat es oder man lässt es bleiben. Nur so tun als ob ist nicht, dazu braucht es schon einen ordentlichen Drop, nach hinten versetzte Fussrasten, fette Widerims, massenhaft Tatoos (vorzugsweise im Stil des Briten), ernste Blicke hinter dunklem Visir, Brushes, Gravuren, Gold und eine grosse Portion Authismus. Nach kurzen Beschnuppern erkennt der echte Rüde sein Gegenüber, rüde Kerle halten zusammen. Egal ob gross oder klein.
Rückzug
(engl. reverse pull) Dabei wird der Bowdenzug an der Vorderrad-Bremse nicht im großen Bogen nach vorn verlegt, sondern im kurzen Bogen rückwärts geführt. Durch den kürzeren Zug und die geringere Biegung wird weniger Kraft im Bowdenzug durch Reibung verschwendet und es kommt mehr Kraft vom Handhebel am Bremshebel der Nabe an. Die Bremswirkung wird gegenüber der original-Ausführung spürbar verbessert.
Rüssel
So wird das Auspuff-Endrohr an der Lambretta genannt. Bei ge-tuneten Modellen steht der Rüssel rechts hinten raus. Sieht wichtig aus und schindet vor allem bei den Junx in Grün-Weiss (neuerdings auch Grün-Silber, demnächst in Blau), schwer Eindruck.
Schnorchel
Wird der Vergaser genannt. MUSS rechts sitzen, sonst ist es kein Oanser, siehe auch weiter oben.
Spritzplatte
(engl. splashplate) Dient bei der Lambretta als Spritzschutz und sitzt vor der Zylinderhaube und wird mit dem Hauptständer verschraubt.
Spurtregal
(engl. sprint rack) Ein Gitter, am Rahmenheck angebracht, um einen Ersatzparka mitzuführen.
Stür'zitta/Steuerzeiten
(engl. port timing) Element zahlenmystischer Spekualtion, das wesentlich auf Vorhersagen der Zukunft im Brennraum ausgerichtet ist. Traditionell in Vorarlberg (AT) verbreitet.
Schubkarre
(engl. "Oh my God!") Extrem potentes Gayfährt mit Gäulern jenseits der 25PS marke. Bei Bedarf kann man sich hier an den Onkel wenden.
Trockenbau
(engl. dry build) Ein Trockenbau ist bei einer Restauration vor dem Lackur der Lambretta Pflicht, um zu sehen, ob alle Blechteile zusammen passen oder ob das ein oder andere Teil noch angepasst werden muß (beispielsweise gemischtes doppel aus indischen oder italienischen blechteilen insbesondere bei Lambretta GP). Das gilt insbesondere, hat man Blechteile wie Flurbretter oder Brückenstück ersetzt bzw. von einem anderen Fahrzeug entnommen.
Wanne™
Bezeichnet eine der patinösesten, vollgasfestesten TV 175-Serie2, die auch entsprechend gefahren wird. Es gibt gänzlich entgegen der Meinung einiger virtuoser Internetrollerfahrer nur eine Wanne™. Fälschlicherweise werden auch gerne billige, dahergelaufene, kilometerschwache Serie2-Modelle als "Wanne" bezeichnet, man möchte eben auch gerne "dabei" sein. Oft taucht auch die Bezeichnung "Badewanne" auf, was soll das denn bitte? Wanne™ ist einzigartig, mächtig und in Vorarlberg zu Hause. Man munkelt von einer Evolution 2006, dann soll Wanne™ wohl mit Druck und Pferden zu den Schneckenfressern aufbrechen.
Wanne™ bei einsetzendem Schneefall am Arlbergpass, unterwegs Richtung Eurolambretta 2005 in Leutschach in der Südsteiermarkt (AT). Auch der Fahrer ist ein harter Brocken.
Vollkörper
(engl. fullbody) Bei einer Vollkörper Reuse sind grundsätzlich sämtliche Anbauteile in ungesägtem Zustand vorhanden. Kleine Änderungen wie ein Luchtloch für den Rüssel oder Schnorchel sind jedoch durchaus geduldet. Vollkörprigkeit ist vorraussetzung für eine Herrenmaschine.