Vespa 125 U (VU1T): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Vespa Lambretta Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Foto dazu)
(weitere Fotos eingestellt)
Zeile 1: Zeile 1:
Die "U" (utilitaria = praktisch) war das Sparmodell Piaggios und ein ziemlicher Flop: jeder der damals genug Geld hatte, kaufte sich das nächstbessere Modell. Deswegen wurden von den 6000 gebauten Fahrzeuge nur rund 2000 verkauft, 3500 Exemplaren gingen 1955 (nach dem sie zwei Jahre bei Piaggio auf Halde standen) in den Iran, wo sie dann für die Post mit einer riesigen Gepäckträger-Platte plus Träger vorne umgerüstet wurden. Was mit den restlichen ca. 500 Exemplaren geschehen ist, hat man bis heute nicht herausgefunden.
[[Datei:DSCN7815.JPG | Vespa 125 U in München 2006 | thumb | 480 px]]Die "U" (utilitaria = praktisch) war das Sparmodell Piaggios und ein ziemlicher Flop: jeder der damals genug Geld hatte, kaufte sich das nächstbessere Modell. Deswegen wurden von den 6000 gebauten Fahrzeuge nur rund 2000 verkauft, 3500 Exemplaren gingen 1955 (nach dem sie zwei Jahre bei Piaggio auf Halde standen) in den Iran, wo sie dann für die Post mit einer riesigen Gepäckträger-Platte plus Träger vorne umgerüstet wurden. Was mit den restlichen ca. 500 Exemplaren geschehen ist, hat man bis heute nicht herausgefunden.
Doch genau die verhältnismäßig geringe Stückzahl verbunden mit der ungewöhnlichen Optik macht die "U" zu einem gesuchten Sammlerstück, für das - wenn überhaupt eine angeboten wird - im restaurierten Zustand Preise jenseits der 25.000 Euro (unrestauriert > 8.000 Euro) aufgerufen werden.
Doch genau die verhältnismäßig geringe Stückzahl verbunden mit der ungewöhnlichen Optik macht die "U" zu einem gesuchten Sammlerstück, für das - wenn überhaupt eine angeboten wird - im restaurierten Zustand Preise jenseits der 25.000 Euro (unrestauriert > 8.000 Euro) aufgerufen werden.
 
[[Datei:Vespa 125 U VU1T 1.jpg | Eine "U" in Imola 2002 (www.vesparoller.com) | thumb | 360px]][[Datei:Vespa 125 U VU1T 2.jpg | Eine "U" in Imola 2002 (www.vesparoller.com) | thumb | 360px]][[Datei:Vespa 125 U VU1T 3.jpg | Eine "U" in Imola 2002 (www.vesparoller.com) | thumb | 360px]]
Die auffälligsten Merkmale der "U" sind die zum Abdeckblech degradierte Motorbacke und der relativ kleine Scheinwerfer, der erstmalig bei einer italienischen Vespa am Lenker sitzt. Die Motorhaube ist am Rahmen abgekantet und mit 4 Schlitzschrauben sichtbar am Rahmen verschraubt. Auch die ebenfalls kleinere Gepäckfachbacke ist derart mit 8 Schrauben befestigt; ein graues Gummiprofil ist jeweils unterlegt. Die kastrierte Bauweise der Motorhaube erlaubt den unbehinderten Ausbau der Zündkerze, die Gepäckfachklappe hat keinen Hebel und muss an einer kleinen Erhebung und einer geformten Feder angehoben werden. Die "U" ist das erste italienische Modell, bei dem sich der Scheinwerfer am Lenker befindet. Der relativ kleine Scheinwerfer mit Ø 95 mm aus Aluminiumguss wird nur an diesem Modell verbaut und sein Zierring ist das einzige verchromte Teil des ganzen Rollers. Der Kotflügel vorne ist kleiner und schmaler als beim teureren Modell und für Lenkrohr und Dämpferfeder ausgeformt. Die Vorderradschwinge hat wie beim [[Vespa 125 (V1T-V15T) | V15T-Modell]] von 1950 keinen hydraulischen Stoßdämpfer. Der kleinere Sattel mit dunkelgrün lackierten Federn hat keine Feder vorne.  Das Bremspedal ist aus unpoliertem Aluminium und hat keinen Gummi sondern ein eingegossenes Waffelmuster. Das Rücklicht wird von der [[Vespa 125 (V30T-V33T) | V33T]] übernommen. Die Trittleisten sind aus gestanztem Aluminium ohne Gummieinsatz und beidseitig sowie auf dem Tunnel nur 2-fach vorhanden. Die gesamte Vespa ist aus wirtschaftlichen Gründen in den meisten Bauteilen lackiert (Rahmen, Lampen- und Rücklichtgehäuse, Sattelfedern, Lenker und Lenkerklemmung, Lenkrohr, Schwinge und Felgen, Zylinderhutze und Lüfterradabdeckung), selbst der Vespa-Schriftzug am Beinschild ist nur auflackiert. Der vezinkte Seitenständer besteht aus oben und unten um 30 mm gekröpftem Rundmaterial und hat keinen Gummifuß. Der Lichtschalter hat eine graue Plastikabdeckung wie bei der [[Vespa 125 (VM1T-VM2T) | VM1T]] von 1953. Es ist kein Lenkerschloss vorhanden und der Tankdeckel ist lose aufgeschraubt.
Die auffälligsten Merkmale der "U" sind die zum Abdeckblech degradierte Motorbacke und der relativ kleine Scheinwerfer, der erstmalig bei einer italienischen Vespa am Lenker sitzt. Die Motorhaube ist am Rahmen abgekantet und mit 4 Schlitzschrauben sichtbar am Rahmen verschraubt. Auch die ebenfalls kleinere Gepäckfachbacke ist derart mit 8 Schrauben befestigt; ein graues Gummiprofil ist jeweils unterlegt. Die kastrierte Bauweise der Motorhaube erlaubt den unbehinderten Ausbau der Zündkerze, die Gepäckfachklappe hat keinen Hebel und muss an einer kleinen Erhebung und einer geformten Feder angehoben werden. Die "U" ist das erste italienische Modell, bei dem sich der Scheinwerfer am Lenker befindet. Der relativ kleine Scheinwerfer mit Ø 95 mm aus Aluminiumguss wird nur an diesem Modell verbaut und sein Zierring ist das einzige verchromte Teil des ganzen Rollers. Der Kotflügel vorne ist kleiner und schmaler als beim teureren Modell und für Lenkrohr und Dämpferfeder ausgeformt. Die Vorderradschwinge hat wie beim [[Vespa 125 (V1T-V15T) | V15T-Modell]] von 1950 keinen hydraulischen Stoßdämpfer. Der kleinere Sattel mit dunkelgrün lackierten Federn hat keine Feder vorne.  Das Bremspedal ist aus unpoliertem Aluminium und hat keinen Gummi sondern ein eingegossenes Waffelmuster. Das Rücklicht wird von der [[Vespa 125 (V30T-V33T) | V33T]] übernommen. Die Trittleisten sind aus gestanztem Aluminium ohne Gummieinsatz und beidseitig sowie auf dem Tunnel nur 2-fach vorhanden. Die gesamte Vespa ist aus wirtschaftlichen Gründen in den meisten Bauteilen lackiert (Rahmen, Lampen- und Rücklichtgehäuse, Sattelfedern, Lenker und Lenkerklemmung, Lenkrohr, Schwinge und Felgen, Zylinderhutze und Lüfterradabdeckung), selbst der Vespa-Schriftzug am Beinschild ist nur auflackiert. Der vezinkte Seitenständer besteht aus oben und unten um 30 mm gekröpftem Rundmaterial und hat keinen Gummifuß. Der Lichtschalter hat eine graue Plastikabdeckung wie bei der [[Vespa 125 (VM1T-VM2T) | VM1T]] von 1953. Es ist kein Lenkerschloss vorhanden und der Tankdeckel ist lose aufgeschraubt.


Im Vespa Technica steht, das Motorgehäuse sei ausschließlich für dieses Modell geschaffen worden - das ist Quatsch, gemeint ist wohl eher, dass der Motor aus Bauteilen des [[Vespa 125 (VM1T-VM2T) | VM1T]] von 1953 (Getriebe, Kupplung, Zündgrundplatte und Polrad) und Resten aus Motoren von 1951 (Zylinder, Kurbelwelle, Lüra-Abdeckung, Zylinderhutze) zusammengestückelt wurde. Der Kickstarter ist aus unpoliertem Aluminium mit Waffelmuster ohne Gummiüberzug, der Benzinhahn ist innen unter der Vergaserklappe.
Im Vespa Technica steht, das Motorgehäuse sei ausschließlich für dieses Modell geschaffen worden - das ist Quatsch, gemeint ist wohl eher, dass der Motor aus Bauteilen des [[Vespa 125 (VM1T-VM2T) | VM1T]] von 1953 (Getriebe, Kupplung, Zündgrundplatte und Polrad) und Resten aus Motoren von 1951 (Zylinder, Kurbelwelle, Lüra-Abdeckung, Zylinderhutze) zusammengestückelt wurde. Der Kickstarter ist aus unpoliertem Aluminium mit Waffelmuster ohne Gummiüberzug, der Benzinhahn ist innen unter der Vergaserklappe.
[[Datei:DSCN7815.JPG | Vespa 125 U in München 2006 | thumb | 480 px]]
 


== Baujahre und Rahmennummern ==
== Baujahre und Rahmennummern ==

Version vom 5. Januar 2012, 19:47 Uhr

Vespa 125 U in München 2006

Die "U" (utilitaria = praktisch) war das Sparmodell Piaggios und ein ziemlicher Flop: jeder der damals genug Geld hatte, kaufte sich das nächstbessere Modell. Deswegen wurden von den 6000 gebauten Fahrzeuge nur rund 2000 verkauft, 3500 Exemplaren gingen 1955 (nach dem sie zwei Jahre bei Piaggio auf Halde standen) in den Iran, wo sie dann für die Post mit einer riesigen Gepäckträger-Platte plus Träger vorne umgerüstet wurden. Was mit den restlichen ca. 500 Exemplaren geschehen ist, hat man bis heute nicht herausgefunden.

Doch genau die verhältnismäßig geringe Stückzahl verbunden mit der ungewöhnlichen Optik macht die "U" zu einem gesuchten Sammlerstück, für das - wenn überhaupt eine angeboten wird - im restaurierten Zustand Preise jenseits der 25.000 Euro (unrestauriert > 8.000 Euro) aufgerufen werden.

Eine "U" in Imola 2002 (www.vesparoller.com)
Eine "U" in Imola 2002 (www.vesparoller.com)
Eine "U" in Imola 2002 (www.vesparoller.com)

Die auffälligsten Merkmale der "U" sind die zum Abdeckblech degradierte Motorbacke und der relativ kleine Scheinwerfer, der erstmalig bei einer italienischen Vespa am Lenker sitzt. Die Motorhaube ist am Rahmen abgekantet und mit 4 Schlitzschrauben sichtbar am Rahmen verschraubt. Auch die ebenfalls kleinere Gepäckfachbacke ist derart mit 8 Schrauben befestigt; ein graues Gummiprofil ist jeweils unterlegt. Die kastrierte Bauweise der Motorhaube erlaubt den unbehinderten Ausbau der Zündkerze, die Gepäckfachklappe hat keinen Hebel und muss an einer kleinen Erhebung und einer geformten Feder angehoben werden. Die "U" ist das erste italienische Modell, bei dem sich der Scheinwerfer am Lenker befindet. Der relativ kleine Scheinwerfer mit Ø 95 mm aus Aluminiumguss wird nur an diesem Modell verbaut und sein Zierring ist das einzige verchromte Teil des ganzen Rollers. Der Kotflügel vorne ist kleiner und schmaler als beim teureren Modell und für Lenkrohr und Dämpferfeder ausgeformt. Die Vorderradschwinge hat wie beim V15T-Modell von 1950 keinen hydraulischen Stoßdämpfer. Der kleinere Sattel mit dunkelgrün lackierten Federn hat keine Feder vorne. Das Bremspedal ist aus unpoliertem Aluminium und hat keinen Gummi sondern ein eingegossenes Waffelmuster. Das Rücklicht wird von der V33T übernommen. Die Trittleisten sind aus gestanztem Aluminium ohne Gummieinsatz und beidseitig sowie auf dem Tunnel nur 2-fach vorhanden. Die gesamte Vespa ist aus wirtschaftlichen Gründen in den meisten Bauteilen lackiert (Rahmen, Lampen- und Rücklichtgehäuse, Sattelfedern, Lenker und Lenkerklemmung, Lenkrohr, Schwinge und Felgen, Zylinderhutze und Lüfterradabdeckung), selbst der Vespa-Schriftzug am Beinschild ist nur auflackiert. Der vezinkte Seitenständer besteht aus oben und unten um 30 mm gekröpftem Rundmaterial und hat keinen Gummifuß. Der Lichtschalter hat eine graue Plastikabdeckung wie bei der VM1T von 1953. Es ist kein Lenkerschloss vorhanden und der Tankdeckel ist lose aufgeschraubt.

Im Vespa Technica steht, das Motorgehäuse sei ausschließlich für dieses Modell geschaffen worden - das ist Quatsch, gemeint ist wohl eher, dass der Motor aus Bauteilen des VM1T von 1953 (Getriebe, Kupplung, Zündgrundplatte und Polrad) und Resten aus Motoren von 1951 (Zylinder, Kurbelwelle, Lüra-Abdeckung, Zylinderhutze) zusammengestückelt wurde. Der Kickstarter ist aus unpoliertem Aluminium mit Waffelmuster ohne Gummiüberzug, der Benzinhahn ist innen unter der Vergaserklappe.


Baujahre und Rahmennummern

1953

Rahmennummern: VU1T *1001-*7001
Stückzahl: 6.001


Farben

Farben (cod.MaxMayer): Verde Pastello (Pastellgrün) 1.298.6334
Korrosionsschutz (cod. MaxMayer): matte rote Grundierfarbe 10055M


Fahrzeugdaten

Allgemeine Abmessungen

  • Radstand: 1160 mm
  • Gesamtlänge: 1680 mm
  • max. Breite: 790 mm am Lenker
  • max. Höhe: 950 mm
  • Sattelhöhe: 775 mm
  • min. Bodenfreiheit am Trittbrett: 220 mm
  • Wendekreis: 1,5 m

Leistung

  • Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
  • max. Steigfähigkeit:

Verbrauch

  • Tankinhalt: 6,25 Liter, davon 0,65 Liter Reserve
  • Durchschnitt auf 100 km: 2,3 Liter
  • Reichweite: 220 km

Gewicht

  • Leergewicht: 78 kg

Motor

  • Motornummer: VU1M
  • Position Motornummer: am Motorgehäuse oberhalb der Stiftschraube zur Motorbefestigung an der Traverse
  • Anzahl Zylinder: 1
  • Hubraum: 124,850 cm³
  • Bohrung: 56,5 mm
  • Kolbenhub: 49,8 mm
  • Überströmer:
  • Leistung: 4,5 PS bei 4500 U/min
  • Verdichtungsverhältnis: 6,4:1
  • max. Drehzahl:
  • Getriebe: 3-Gang
  • Übersetzungsverhältnis
    • 1. Gang 1:
    • 2. Gang 1:
    • 3. Gang 1:
  • Primärübersetzung:
  • Anzahl Kupplungsscheiben (Kork/Stahl):
  • Motorlager:
  • Kurbelwelle kuluseitig:
    • Kurbelwelle limaseitig:
    • Kupplung Lagernadeln:
    • Nebenwelle:
    • Hauptwelle:
  • Motordichtungen:
    • blabla
    • blabla
  • Vergaser: Dell'Orto TA 17 B, Luftfilter ohne Chokeklappe
  • Bedüsung original:
    • Hauptdüse:
    • Nebendüse:
    • Leerlaufdüse:
    • Mischrohr:
    • Luftkorrekturdüse:
  • Zündung: Schwungmagnetzündung
  • Vorzündung: ° vor OT
  • Kontaktabstand: 0,4 mm
  • Zündkerze:

Fahrwerk

  • Felgen:
  • Reifengröße: 3,50" x 8" (oder Ø 385 mm)
  • Reifendruck vorne (solo / zu zweit): bar / bar
  • Reifendruck hinten (solo / zu zweit): bar / bar
  • Schwingenlager:
  • Radlager bremstrommelseitig:
  • Radlager schwingenseitig:
  • Bremsen: Trommelbremsen, vorne Ø 124 mm, hinten Ø 126 mm

Elektrik

  • Scheinwerfer: 6V 25W
  • Rücklicht: 6V 3W
  • Hupe: 6V 25W

Schmierstoffe

  • Dämpfer hinten: Univis 54 (zeitgenössische Angabe!)
  • Getriebeöl: Esso Gear Oil 90 (zeitgenössische Angabe!)
  • Motoröl und Mischungsverhältnis: Essolube 30 (zeitgenössische Angabe!) 50 ml auf 1 Liter Benzin = 1:20 (5%)


Karosserie

  • Position Rahmennummer: am oberen Rand der Vergaseröffnung
  • Schriftzüge und Embleme: Piaggio-Rechteck aus Messing gestanzt und lackiert am Beinschild und Vespa-Schriftzug in dunkelgrün direkt auflackiert
  • Sitzbank / Sattel:


Galvanische Verfahren

  • verchromt: Zierring Scheinwerfer
  • phosphatiert: Stoßdämpfer hinten, Federn der Hinterradfederung, sowie die entsprechenden Befestigungen und Schrauben
  • verzinkt: Feder Vorderradaufhängung, Ständer und Ständerfeder, Kickstarter, äußere Bolzen einschl. der Felgen- und Radmuttern
  • hochglanzpoliert: Brems- und Kupplungshebel


Sonstiges / Besonderheiten

  • blabla
  • blabla
  • blabla


Unterschiede zu Nachbarmodellen

  • blabla
  • blabla
  • blabla


Quellen

Vespa Tecnica Band 1

Weblinks