Lambretta 150 LD/LDA (150LD)

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Um die Übersichtlichkeit noch komplizierter zu machen, wurden mit dem Aufkommen der D- und LD-Modelle eine ganze Reihe von Versionen hergestellt. Heutzutage werden sie hauptsächlich als 1., 2. und 3. Version (oder Mark 1, 2 und 3) bezeichnet, sieht man sich die Varianten aber weltweit an, gab es aber noch weitere Versionen. Die Unterschiede beim D-Modell waren oft gering, während bei den LD aufgrund der Änderungen in der Karosserie leichter zwischen den Versionen unterschieden werden kann. Aufgrund der Menge undokumentierter Änderungen während der Produktion sind die Beschreibungen sowohl des D- als auch des LD-Modells keineswegs vollständig oder genau!

Mit dem Erscheinen der D und LD-Modelle expandierte Innocenti seine Lizenzproduktion auf die Märkte in Indien mit API und Argentinien mit Siambretta.


Typengeschichte[Bearbeiten]

Eine 1. Version der 150 LD gibt es nicht, da sie erst zum Zeitpunkt der 2. Versionen der L125 LD eingeführt wurde.

LD 150 – 2. Version (November 1954 bis Januar 1957)[Bearbeiten]

Wie bei den D-Modellen bekam auch die LD eine größere Ausführung mit 150 cm³ und der gleichen Leistung und Höchstgeschwindigkeit wie beim unverkleideten Modell. Ein Gepäckfach auf der Innenseite der Beinschilder kam serienmäßig hinzu, auf dessen Oberseite auch ein Tacho eingelassen war. Daneben konnte ein weiteres optionales Anzeigeinstrument – meistens eine Uhr – eingebaut werden. Diese optionalen Anzeigen sind heute ziemlich selten und erzielen fast Preise wie ein kompletter Roller. Ein Werkzeugfach befand sich am Heck hinter dem Soziussattel und war nun - anders, als bei den vorheigen Ausführungen mit dem Werkzeugfach unter den Seitenhauben - von aussen zugänglich.

Wie bei der 125 LD 2. Version, ist der verstellbare Lenker aus Aluminium mit Griffhebeln aus Kunststoff (laut Katalog Casa Lambretta: „con leve in plastica“). Auspuff mit separatem, verchromtem Endschalldämpfer, Getriebeeinsätze mit drei Nasen, die Elektrik ist zunächst ohne, ab August 1955 dann mit Batterie, die hinteren Lüftungsgitter an den Seitenhauben sind aus weißem Kunststoff.

Auch die 150er erhielt einen Beinschild-Badge mit dem Schriftzug „LD150“, hier jedoch in den Farben blau-weiß. Die 150 LD gab es in denselben ein- oder zweifarbigen Lackierungen wie die 125 LD 2. Version.

LDA 150 – 2. Version mit Elektrostart (August 1955 bis November 1956)

Das Elektrostart-Modell der 150 LD 2. Version hatte nun 12 Volt, was mit zwei hintereinandergeschalteten 6 V Batterien erreicht wurde. Um unter der Karosserie Platz dafür zu schaffen, wurde hinter dem Soziussattel ein spezieller „Buckel“ ausgebildet. Ein neu designter und verlässlicherer Startermotor war unter dem hinteren Trittbrett untergebracht. Spätere Modelle erhielten den epizykloidalen Kickstartmechanismus wie er auch bei den LDs ab Ende 1956 verbaut wurde. Vorder- und Hintersattel waren Standard, die Lackierung war zweifarbig im Grundfarbton grau oder blau mit Seitenhauben in rot, blau oder grün erhältlich. Insgesamt 2.020 Exemplare der LDA 150 wurden als 1. Version gebaut.

LD 150 – 3. Version (Januar 1957 bis Juli 1958)[Bearbeiten]

Im Januar 1957 wurde die 3. Version der LD-Serie mit Motorgrößen von 125 und 150 cm³ eingeführt. Beide Hubraumvarianten behielten die Motoren des Vorgängers bei, jedoch mit einem zusätzlichen epizykloidalen Kickstartmechanismus[1]. Am Beinschild ist ein verchromter Modellbadge mit dem Schriftzug „ LD150“ angebracht, das Inncenti-Emblem auf der Kaskade bleibt wie bei den früheren Modellen. Die Hupe ist in ein speziell angefertigtes Gussteil oben auf dem Lenker gewandert, das nicht nur dazu beitrug, die Kabel und Züge zu ordnen, sondern in dem auch der Tacho untergebracht wurde.

Das Heck des Rollers erhält ein stromlinienförmigeres Aussehen mit einem Rücklicht aus Aluguss, zwischen diesem und dem Beifahrersattel befindet sich ein kleines Handschuhfach. Die Luftansaugung wird nun durch einen Gummischlauch zur Rückseite des Rahmens geführt, was dazu beitrug, Ansauggeräusche zu reduzieren und den Luftstrom zu erhöhen, wodurch der Roller mehr Drehzahl erzeugen konnte.

Die LD bekommt größere Sattelgestelle mit grüner Satteldecke, die vorne geschlossen war, das Werkzeugfach wandert deshalb unter die Seitenhauben. Die Griffhebel werden wie später bei der TV 175 Serie 1 mit Rändelmuttern zum Nachjustieren der Züge ausgerüstet. Die letzten Modelle 1958 haben wieder den einstellbaren Lenker aus verchromtem Stahl, der Auspuff verliert den verchromten Enschalldämpfer der 1. Version und erhält dafür zwei große Messingschrauben zur Inspektion, Getriebeeinsätze mit fünf Nasen, Elektrik mit Batterie, Gummipuffer für die Seitenhauben, verchromte ovale Luftgitter in den Seitenhauben, an der Hinterradmutter gibt es eine zusätzliche Schraube mit Linksgewinde.

Die LD 150 war in mehr Farbvarianten als die 125er Version erhältlich: neben der einfarbigen Lackierung in grau oder beige, wurde auch eine zweifarbige Lackierung mit den Grundtönen grau oder beige und Seitenhauben in grün, braun, rot oder blau angeboten. In Großbritannien produzierten Lambretta-Konzessionäre eine Variante namens „Riviera“[2]. Dieses Modell war serienmäßig mit einer ganzen Reihe von Extras ausgestattet, darunter Frontscheibe, Heckgepäckträger mit Reserverad, und verlängerten hinteren Trittbrettern mit nach außen angebauten Fußplatten für den Sozius oder die Sozia. Es wird vermutet, dass dieses Sondermodell erdacht wurde, um als Übergang für die im April 1958 folgende LI Serie 1 zu dienen. Zeitweise bekamen die britischen Händler keine Lieferung aus Italien und so wurden in Frankreich gebaute LDs als Lückenbüßer importiert, um die laufenden Bestellungen zu erfüllen.

LDA 150 – 3. Version mit Elektrostart (April 1957 bis Dezember 1957)

4.000 Exemplare werden mit Elektrostart ausgestattet, immer mit dem 12-Volt-System, wobei die Batterien unter dem hinteren Sattel positioniert sind. [3]


Baujahre und Rahmennummern[Bearbeiten]

Die Zahlen für die einzelnen Baujahre und auch die Gesamtzahlen für die Versionen sind hier widersprüchlich. Im folgenden stimmen jedenfalls die Gesamtzahlen der 2. Version und die der 3. Version mit den Angaben bei Casa Lambretta und scooterdepoca.com überein.

Baujahr Rahmennummern Stückzahl Typ
1954 ☆105001☆ - ☆105422☆ 422 Stück --- 2. Version ---
1955 ☆105423☆ - ☆157801☆ 52.397 Stück --- 2. Version ---
1956 ☆157802☆ - ☆214344☆ 56.543 Stück --- 2. Version ---
1957 ☆214345☆☆293946☆ 79.602 Stück --- 3. Version ---
1958 ☆293947☆☆328197☆ 34.251 Stück --- 3. Version ---
  Stückzahl insgesamt ca.: 223.215 Stück  

Farben[4][Bearbeiten]

Modell / FIN / Jahr Karosseriefarben (cod. Lechler) Grundierung lackierte Teile verchromte Teile
2. Version bis 1956

3. Version ab 1957









- Beige Sabbia / sandfarben (8029)
- Grigio Chiaro / hellgrau (8012), wenige Exemplare 1956
1-farbig:
- Grigio Landa / grau (8041)
2-farbig:
- Grigio Landa / grau (8041) als Grundfarbton
Seitenhauben + Kaskade in:
- Verde Smeraldo / smaragdgrün (8051)
- Rosso Scuro / dunkelrot (8020)
- Blu Inghilterra / englischblau (8031)
- Marrone Antille / antillenbraun (8044)
- Azzurro Tirreno Brasile / blau (Fiat 0401)
-?- / -?- (####) - Motorgehäuse (erste 8000 Exemplare)
- Kennzeichenhalter (erste 8000 Exemplare)
- Luftfilterabdeckung
- gear cable box
- inlet manifold
in: silbergrau (Fiat 690)
- Lenker (letzte Modelle 3. Version)


Fahrzeugdaten[Bearbeiten]

Technische Daten[Bearbeiten]

Leistung
Leistung: 6,05 PS[5] bzw. 6,0 PS[6]
Höchstgeschwindigkeit: ~ 84 km/h[5]
max. Drehzahl: 4.600 U/min[5]
max. Steigfähigkeit: 35 % im 1. Gang
20 % im 2. Gang
10 % im 3. Gang[6]
Abmessungen
Radstand: 1.281 mm
Gesamtlänge: 1.770 mm
max. Breite: 740 mm
max. Höhe: 960 mm
Sattelhöhe: 770 mm
min. Bodenfreiheit: 95 mm
Wendekreis: 1,50 m (Radius)
Gewicht
Leergewicht: 93 kg (leer)[5] bzw. 88 kg (leer)[6]
zul. Gesamtgewicht: ### kg
Verbrauch
Tankinhalt: 6,3 Liter (davon 0,7 L Reserve)[5] bzw. 6,4 Liter (davon 0,7 L Reserve)[6]
Verbrauch: 1,7 Liter/100 km[5]
Reichweite: ~ 370 km


Motor[Bearbeiten]

Motornummer: 150LD
Position Motornummer:
Motorart: 2-Takt-Motor (Kardanantrieb) quergespült
Anzahl Zylinder: 1 (fahrtluftgekühlt)
Hubraum: 148 cm³
Bohrung: 57 mm
Kolbenhub: 58 mm
Überströmer: #
Verdichtungsverhältnis: 1 : 6,0[5] bzw. 1:6,5[6]
Kardangetriebe
Anzahl Kupplungsscheiben: 3
3-Gang Handschaltung:
1. Gang: ##:## Z – 1:12,90
2. Gang: ##:## Z – 1:7,50
3. Gang: ##:## Z - 1:4,75
Motorlager (vermutlich wie 125 LD):
Kurbelwelle: 17x40x12 mm (4 St.) - SKF/FAG 6203 - (orig. RIV 01A)
Kupplung: 25x52x15 mm – SKF/FAG 6205 - (orig. RIV 2A)
Kupplung Kugeln: 5/32“ (10 St.)
Achse Primär: Nadelkranz ##x##x## mm (24 Nadeln) - SKF/FAG #### - (orig. RIV 91113304)
Torsionswelle: 20x42x8 mm (2 St.) - SKF/FAG 16004 - (orig. RIV EL 20)
Hauptwelle/Getriebe: 12x32x10 mm - SKF/FAG 6201 - (orig. RIV 03A)
Konisches Ritzel Hinterrad: 17x40x12 mm (2 St.) - SKF/FAG 6203 - (orig. RIV 01A)
Wellendichtringe:
Kurbelwelle Antriebsritzel: ##×##×## mm
Kurbelwelle (Maghouse/LiMa): ##×##×## mm
Torsionswelle: 20x35x10 mm
Antriebswelle Hinterrad: 22×40×7 mm
Vergaser Dell'Orto MA 19 B4[6][4]
Gasschieber: xxx
Mischrohr: xxx
Hauptdüse: 72[6] bzw. 75 (bei 150 LD ‘57)[4]
Nebendüse: 40[4]
Chokedüse: 75[4]
Schwimmergewicht: 6,5 g
Zündung:
Art: Unterbrecher-Zündung 6 Volt
Vorzündung: 26° vor OT[6] bzw. 24-26° vor OT[4]
Kontaktabstand: 0,5-0,6 mm
Zündkerze: W225 / BOSCH W5AC / NGK B7HS

Fahrwerk[Bearbeiten]

Räder
Felgen: #.##x8 Zoll
Reifengröße: 4.00x8 Zoll
Reifendruck vorne (solo & zu zweit): 0,7-0,8 bar / ## bar
Reifendruck hinten (solo/zu zweit): 0,7-0,8 bar / 1,75 bar
Lager Fahrwerk
Radlager Vorderachse:
Lenkrohrlager oben: Steuerlagerring (keine weitere Angabe im Ersatzteilkatalog)
Lenkrohrlager unten: Steuerlagerring (keine weitere Angabe im Ersatzteilkatalog)
Bremsen
vorne: Trommelbremse Ø innen 125 mm, Backen 15 mm breit
hinten: Trommelbremse Ø innen 140 mm, Backen 20 mm breit
Bolzen Radnabe: xxxx
Aufhängung & Federung
Aufhängung vorne: xxxx
Aufhängung hinten: xxxx
Federung vorne: innenliegende Federn im Gabelrohr
Federung hinten: con lungo braccio oscillante [Übersetzung fehlt noch]

Elektrik[Bearbeiten]

Bauteil Werte Sockel/Beschreibung
Lichtmaschine: 6 Volt - 27 Watt Schwunglicht-Magnetzündung
Scheinwerfer: 6 Volt - 25/25 Watt Reflektor: Ø ### mm
Standlicht: 6 Volt – 1,5 Watt
Tachobeleuchtung: 6 Volt - 1,5 Watt
Rücklicht: 6 Volt - 5 Watt (mit Batterie)
Bremslicht: ohne
Blinker: ohne
Hupe: xxxx
Batterie: 6 Volt 4 Ah (nur 3. Version ab August 1955[4], für Stadtlicht, Bremslicht[7] (?) und Hupe)

Schmierstoffe[Bearbeiten]

Getriebeöl: SAE 15/50[4], ca. 500 g[6]
Kraftstoffschmierung: 2-Takt Öl - 6% oder 1:16,7 (60 ml auf 1 Liter Benzin)[4]


Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. siehe Tafel VIII im Ersatzteilkatalog
  2. abgeschlossene Auktion einer britischen 150 LD „Riviera“ mit vielen Fotos
  3. Angaben auf scooterdepoca.com
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 laut Katalog Casa Lambretta
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 Homologation, abrufbar unter scooterdepoca.com
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 6,6 6,7 6,8 Bedienungsanleitung, abrufbar unter scooterdepoca.com
  7. Modellartikel des LCGB

Weblinks[Bearbeiten]


Forentopics: