Vergaser Dell´Orto PHB: Unterschied zwischen den Versionen

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Allgemein ist von normalen Schläuch als Verbindungsstück abzuraten da im Gummi innen die Feder für die Nut an den Stutzen fehlt.
Allgemein ist von normalen Schläuch als Verbindungsstück abzuraten da im Gummi innen die Feder für die Nut an den Stutzen fehlt.
Ungenaue Düsen-Sätze: Vorsicht bei den angebotenen Düsensätzen (genadelte Aufschrift ohne Dellorto Zeichen) diese sind teilwese extrem ungenau dh die Aufschrift stimmt nicht mit der tatsächlichen Bohrung überein. Grundlegend sind die Sets kaum günstiger als der Einzelkauf der Düsen. Eine beschriftete 52er Düse kann durchaus eine reale 60er sein, das führt beim einstellen des Vergaser zu Probleme. Besonders verwirrend wird es wenn nachbau Düsen und originale gemischt werden und die Beschriftung nicht stimmt. Tip: Reibahlen-Satz kaufen und vorab immer alle Düsen kontrollieren. Dies macht man in dem man die Düsen (zB 60) auf eine passende Reibahle schiebt, sich die Position merkt und das dann mit der nächst kleineren Düse (zB 55) wiederholt, diese muss - bei passender Beschriftung - selbsterklärend etwas früher auf der Reibahle stecken bleiben. Somit kann der Größenverlauf der Düsen einfach nachvollzogen und die Beschriftung kontrolliert werden.
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Version vom 1. April 2015, 09:04 Uhr

Der Dell'Orto PHB Vergaser ist ein günstiger Einstiegsvergaser für preiswertes Tuning.



Varianten

Der Dell’Orto PHBL/PHBH Vergaser ist in folgenden Größen erhältlich:

  • PHBL 24
  • PHBL 25
  • PHBH 28
  • PHBH 30
  • PHBE 34

Es werden zwei unterschiedliche Ausführungen mit Leerlauf- und Standgasgemischschraube links bzw. rechts angeboten:

  • BD Vergaser = Einstellschrauben in Saugrichtung rechts ("d" ital. destra = rechts)
  • BS Vergaser = Einstellschrauben in Saugrichtung links ("s" ital. sinistra = links)

Es existiert weiterhin eine Variante, die direkt auf den Ansaugstutzen geschraubt wird (also ohne Gummiverbindungsstück):

  • AD Vergaser = Variante mit Klemmverbindung

Aufbau

Vergaser DellOrto PHB.png

Gasschieber

Der Gasschieber (2) beeinflusst die Ansauggeschwindigkeit und damit die Gasannahme zwischen Leerlauf und etwa Halbgas. Ein kleiner Cutaway des Schiebers erzeugt dabei einen größeren Unterdruck und somit ein fetteres Gemisch, da nun mehr Kraftstoff durch den Zerstäuber angesogen wird. Ein größerer Cutaway erzeugt einen geringeren Unterdruck und damit ein magereres Gemisch. Der kleinste erhältliche Cutaway ist 30, der größte 70.

  • Kleinerer Cutaway: Gemisch fetter
  • Größerer Cutaway: Gemisch magerer

Leerlaufgemischschraube

Die Leerlaufgemischschraube (9) ist zusammen mit der Leerlaufdüse für die Gemischbildung im Leerlauf und im unteren Teillastbereich bis etwa Viertelgas zuständig. Diese Schraube wird über die Leerlaufdüse gespeist, und dient somit zur Feinjustage des Leerlaufgemischs. Bei PHBL und PHBH Vergasern ist diese Schraube eine Benzinschraube (Benzinschrauben sind motorseitig im Vergleich zu zB Mikuni Luftschrauben die ansaugseitig positioniert sind und Luftzufuhr regeln), so dass ein Hineindrehen den Benzinkanal verengt und damit das Leerlaufgemisch magerer werden lässt bzw. umgekehrt.

  • Schraube herausdrehen: Leerlaufgemisch wird fetter
  • Schraube hineindrehen: Leerlaufgemisch wird magerer

Leerlaufdüse

Die Leerlaufdüse (11) ist zusammen mit der Leerlaufgemischschraube für die Gemischbildung im Leerlauf und im unteren Teillastbereich bis etwa Viertelgas zuständig. Die Leerlaufdüse speist die Leerlaufgemischschraube, und dient somit zur Grobjustage des Leerlaufgemischs. Es handelt sich um eine Benzindüse, je größer die Zahl auf der Düse desto fetter das Gemisch. Als Düsen kommen 5mm Dell’Orto Düsen zum Einsatz (diese entsprechen den Hauptdüsen der SHB Vergaser), deren Größenangabe sich auf den Durchmesser der Düse in 1/100mm bezieht.

  • Größere Düse: Leerlaufgemisch fetter
  • Kleinere Düse: Leerlaufgemisch magerer

Mischrohr

Das unter der Hauptdüse sitzende Mischrohr (4), auch Zerstäuber oder Nadeldüse genannt, ist zusammen mit der Nadel für die Gemischaufbereitung im Bereich zwischen Viertel- und Dreiviertelgas zuständig. Hierbei läuft die Nadel im Hohlraum des Mischrohrs. Da sich das Mischrohr und die Nadel gegenseitig beeinflussen, hat man sehr viele Variationsmöglichkeiten. Generell bestimmt das Mischrohr das Gemisch stets über den kompletten Bereich von Viertel- bis Dreiviertelgas, während die Nadel hier differenzierter Einfluss nimmt.

  • Größeres Mischrohr: Gemisch fetter
  • Kleineres Mischrohr: Gemisch magerer

Vorsicht: Das Mischrohr gibt in Verbindung mit der Nadel bei Dreiviertel- bis Vollgas eine gewisse Querschnittsfläche frei. Diese Querschnittsfläche muss immer größer sein als die Querschnittsfläche der Hauptdüse, da diese ansonsten limitiert würde. Im Endeffekt könnte man bei einer zu kleinen Nadel-Mischrohr Querschnittsfläche mit der Hauptdüse immer größer werden, ohne dass das Gemisch im Vollgasbreich fetter würde.

Verfügbare Mischrohre:

  • PHBH: AV 260, 262, 264, 268
  • PHBL: AQ 262, 264, 268

Nadel

Die am Schieber befestigte Nadel ist zusammen mit dem Mischrohr für die Gemischaufbereitung im Bereich zwischen Viertel- und Dreiviertelgas zuständig. Hierbei läuft die Nadel im Hohlraum des Mischrohrs und gibt je nach Kontur der Nadel und Gasschieberstellung eine bestimmte Querschnittsfläche im Mischrohr frei. Je dünner die Nadel in einer bestimmten Gasschieberstellung ist, desto fetter wird das Gemisch in diesem Bereich. Die Justage des Gemischs erfolgt über den Nadelclip, welcher die Position der Nadel in Relation zur Gasschieberstellung bestimmt. Hängt man die Nadel tiefer, so wird bei gleicher Gasschieberstellung ein größerer Querschnitt durch die Nadel im Mischrohr verdeckt und umgekehrt. Es stehen 4 Cliprastungen zur Verfügung.

  • Nadel höher=Clip nach unten: Gemisch fetter
  • Nadel tiefer=Clip nach oben: Gemisch magerer

Ist das Gemisch mit ganz unten hängender Nadel noch zu fett, muss ein kleineres Mischrohr verbaut oder auf eine dickere Nadel gewechselt werden. Ist das Gemisch mit ganz oben hängender Nadel noch zu mager, muss ein größeres Mischrohr verbaut oder auf eine dünnere Nadel gewechselt werden.

Es existiert eine Vielzahl von Nadeln, deren Geometrie der Tabelle entnommen werden können. Verfügbare Nadeln:

  • PHBH: X 1, 2, 3, 7, 13, 15, 30
  • PHBL: D 22, 24, 26, 29, 31, 32, 36, 37
Vergaser PHB Nadel.png



Nadel-Typ A B C D E
X1 2,48 1,20 26
X2 2,50 1,80 24
X3 2,46 1,60 22
X7 2,50 1,80 20
X13 2,50 1,80 22
D22 2,50 1,40 18
D24 2,50 0,60 20
D26 2,50 1,40 20
D29 2,50 1,80 20
D31 2,50 0,60 22
D32 2,50 1,00 18
D36 2,50 1,40 22
D37 2,50 1,40 24

Hauptdüse

Die Hauptdüse ist für die Gemischaufbereitung zwischen Dreiviertel- und Vollgas zuständig. Es handelt sich um eine Benzindüse, je größer die Zahl auf der Düse desto fetter das Gemisch. Als Düsen kommen 6mm Dell’Orto Düsen zum Einsatz, deren Größenangabe sich auf den Durchmesser der Düse in 1/100mm bezieht.

  • Größere Düse: Gemisch fetter
  • Kleinere Düse: Gemisch magerer

Erhältlich von 70- 330 (mit zwei bzw. drei Punkten Abstand).


Klappchoke durch Ziehchoke ersetzen

PHB Vergaser sind serienmäßig mit einem Klappchoke ausgerüstet. Da sich der Vergaser bei einer Vespa jedoch unter der Seitenhaube befindet ist ein Umbau auf Zugchoke sinnvoll, damit nicht vor jedem Kaltstart die Seitenhaube entfernt werden muss. Es gibt hierzu einen originalen Dellorto Ziehchoke-Satz den man mit einem Gas­zug­rohr Rohrkit 101° kombiniert, es werden auch komplette Kits incl Seilzug angeboten. Bei Verwendung eines speziellen Chokehebels (in dem der Seilzug festgeklemmt werden kann statt original nur eingefädelt) kann die originale Zugvorrichtung im Rahmen verwendet werden. Alternativ kann man einen anderen externen Chokehebel verwenden (zB hat sich der externe Malossi Chokehebel sehr bewährt).

Bekannte Probleme

Bei der Verwendung eines Drehschieber-Ansaugstutzen von Polini (30mm innen/36mm aussen) und Malossi (28mm innen/35mm aussen) auf einem Vespa Largeframe Motor, ist die Position des Vergaser sehr tief und nach hinten geneigt und berührt die Zylinder-Abdeckhaube. Das führt dazu dass im Fahrbetrieb die Kunststoff-Schwimmerkammer aufgescheuert und schlussendlich undicht wird. Die Schwimmerkammer kann mit Kunststoff Stücken und Lötkolben auf einfache Weise repariert werden, bzw der Bereich der meist aufscheuert schon vorbeugend verstärkt werden. Es sind Distanzplatten (5,6 und 10mm Stärke) erhältlich die den Ansaugstutzen etwas höher setzen und damit das Problem etwas entschärfen. Alternativ kann man auch eine Schwimmerkammer aus Metall verwenden (kleine Modifikationen nötig: andere Schraube sowie Messingrohr innen entfernen und verschließen) die zusätzliche Sicherheit gegenüber Undichtigkeiten verschafft.

Weitere Tricks gegen das Aufscheuern sind etwas Schaumstoff in dem Bereich der Zylinderhaube anzubringen wo die Wanne anstehen und aufscheuern könnte, und/oder den Vergaser mit einem Kabelbinder zusätzlich zu fixieren damit er genug Abstand zur Zylinderhaube hat.

Mit dem ScootRS Ansaugstutzen (innen 28mm/34mm aussen) sitzt der Vergaser höher und kaum mehr schief, wenn man den Stutzen mit einer Distanzplatte kombiniert (Platte muss anpasst werden!) steht der Vergaser praktisch nicht mehr an der Zylinderhaube an. Hier kann aber nur der Polini Verbindungsgummi mit 34mm verwendet werden da der Stutzen nur 34mm hat.

Allgemein ist von normalen Schläuch als Verbindungsstück abzuraten da im Gummi innen die Feder für die Nut an den Stutzen fehlt.

Ungenaue Düsen-Sätze: Vorsicht bei den angebotenen Düsensätzen (genadelte Aufschrift ohne Dellorto Zeichen) diese sind teilwese extrem ungenau dh die Aufschrift stimmt nicht mit der tatsächlichen Bohrung überein. Grundlegend sind die Sets kaum günstiger als der Einzelkauf der Düsen. Eine beschriftete 52er Düse kann durchaus eine reale 60er sein, das führt beim einstellen des Vergaser zu Probleme. Besonders verwirrend wird es wenn nachbau Düsen und originale gemischt werden und die Beschriftung nicht stimmt. Tip: Reibahlen-Satz kaufen und vorab immer alle Düsen kontrollieren. Dies macht man in dem man die Düsen (zB 60) auf eine passende Reibahle schiebt, sich die Position merkt und das dann mit der nächst kleineren Düse (zB 55) wiederholt, diese muss - bei passender Beschriftung - selbsterklärend etwas früher auf der Reibahle stecken bleiben. Somit kann der Größenverlauf der Düsen einfach nachvollzogen und die Beschriftung kontrolliert werden.

Passende Ansaugstutzen

Folgende Ansaugstutzen sind kompatibel:
PHBL:

PHBH:

Siehe auch