Vergaser Dell´Orto SHB: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Die Zündkerze ist an der Elektrode und am Steg...''' | '''Die Zündkerze ist an der Elektrode und am Steg...''' |
Version vom 29. April 2007, 11:46 Uhr
Vergaser einstellen am Beispiel eines Dell'Orto SHB (V50)
Um den Vergaser einstellen zu können, muss man als erstes die Sitzbank hochklappen und das Werkzeugfach herausnehmen. Nun sieht man vor sich den Vergaser. Das einzige Problem besteht darin, dass es im Rahmen der V50 recht eng ist, was manche Arbeiten etwas kniffelig werden lässt. Wichtig für die Einstellung sind nun folgende Bauteile:
- Gemischeinstellschraube (roter Pfeil):
Mit ihr wird die Gemischzusammensetzung aus Luft und Benzin eingestellt.
- Leerlaufeinstellschraube (grüner Pfeil):
Damit wird die Leerlaufdrehzahl eingestellt.
- Gaszugeinstellschraube (blauer Pfeil):
Dadurch wird die Vorspannung und das damit verbundene Spiel des Gasgriffes eingestellt.
- Hauptdüse (sitzt im Vergaser, siehe unten):
Sie reguliert die Gemischmenge im oberen Drezahlbereich.
Die anderen Düsen brauchen eigentlich nicht verändert werden.
1. richtige Gemischzusammensetzung:
Die Gemischeinstellschraube ganz reinschrauben und ca. 1,5 Umdrehungen wieder herausschrauben. Nun hat man die Grundeinstellung. Jetzt fährt man ein paar Kilometer und schraubt danach die Zündkerze heraus. Dann bestimmt man anhand dem Zündkerzenbild, wie das Gemisch eingestellt ist. Dabei gibt es drei Möglichkeiten:
Die Zündkerze ist an der Elektrode und am Steg...
... Hellgrau bis Weiß: Das Gemisch ist zu mager, d.h. zu viel Luft und zu wenig Benzin. Konsequenz: Der Motor bekommt zu wenig Benzin, kann keine volle Leistung bringen und wird nicht ausreichend geschmiert.
Abhilfe: Gemischeinstellschraube etwas herausdrehen.
... Dunkel bis Schwarz / verrußt: Das Gemisch ist zu fett, d.h. zu viel Benzin und zu wenig Luft. Konsequenz: Die Zündkerze, Krümmer und Auspuff verrußen, es wird zu viel Benzin verbraucht und der Motor gibt keine optimale Leistung.
Abhilfe: Gemischeinstellschraube etwas reindrehen.
Optimal: "Rehbraun": Wenn Elektrode und Steg Braun gefärbt sind, ist das Gemisch optimal eingestellt, der Motor hat genug Benzin/ Luft, um Leistung zu bringen und gleichzeitig wird er ausreichend geschmiert.
So muss man ausprobieren, bis man die richtige Einstellung gefunden hat. Nach dem Korrigieren die Zündkerze wieder hineinschrauben und etwas fahren, um die neue Einstellung zu überprüfen.
2. richtige Leerlaufeinstellung:
Wenn die Vespa bei normalem Stehen ohne Gasgeben ausgeht, muss man die Leerlaufeinstellschraube etwas reindrehen. Andersherum muss man die Leerlaufeinstellschraube herausdrehen, wenn die Vespa im Stand zu hoch dreht. Eine optimale Einstellung erhält man, wenn die Vespa möglichst niedrig dreht, ohne auszugehen und beim Beschleunigen sofort hochdreht, ohne zu stottern. Die Einstellung des Leerlaufs ist wichtig, weil es sehr nervig ist, wenn die Vespa immer an der Ampel ausgeht oder so hoch dreht, dass man Angst um seinen Motor bekommt. Außerdem lässt sich hier Benzin sparen und der Verschleiß des Motors senken.
Wenn der Motor beim Starten sofort irre hoch dreht und sich dies mit Einstellen des Leerlaufs nicht beheben lässt, Gemischeinstellung kontrollieren und wenn dies auch nichts bringt, kontrollieren, ob nicht der Gaszug, der Schieber / Hebel klemmt oder die Zugspannung zu groß ist, dass der Vergaser nicht schließen kann. Ggf. einstellen oder Vergaser reinigen /kontrollieren (Schieber hakt). Wenn das alles keine Wirkung hat, könnte die Ursache des Problems defekte Simmerringe des Motors sein (komplett zerlegen!).
3. richtige Zugspannung:
Der Gasgriff sollte kein großes Spiel aufweisen, sondern sofort den Vergaser betätigen. Wenn man den Griff drehen kann, ohne das der Vergaser gasgibt, die Einstellschraube herausdrehen, bis das Spiel behoben ist. Man darf nur den Zug nicht so weit straffen, dass sich der Vergaser nicht mehr schließen kann! Sollte das der Fall sein, Einstellschraube herein drehen.
4. richtige Hauptdüse:
Die Hauptdüse ist für die Menge Gemisch zuständig, die dem Motor im oberen Drehzahlbereich zur Verfügung gestellt wird. Dementsprechend kann ein Motor, der zu wenig Benzin bekommt keine Leistung bringen und somit muss eine ausreichend große Düse vorhanden sein. Die Größe der Hauptdüse steht in der ABE der Vespa. Meistens hat man zwei Größen zur Auswahl. Wenn der Motor nicht getuned ist, braucht man die Hauptdüse (HD) nicht zu tauschen.
Vergaser neu Abdüsen
Bei der Montage eines Sportauspuff oder Sportzylinder wird eine größere Menge Benzin benötigt, damit der Motor die Neuleistung auch umsetzen kann. Bei einem Tuningzylinder gibt es meist einen Richtwert, welche Düse man verwenden sollte. Ansonsten geht es so, das man mit einer sicher zu großen Düse anfängt, diese montiert und ein Stück Vollgas fährt. Ist die Düse zu groß, stottert der Motor bei Vollgasfahrt. Dann nimmt man eine kleinere Düse, usw.. Dreht er frei raus, nimmt man eine größere Düse. So probiert man so lange, bis man die größtmögliche Düse gefunden hat, bei der der Motor nicht stottert. Das einzig Blöde an der Sache ist, dass man jedesmal zum Tauschen der Düse den Vergaser demontieren muss...
Hauptdüse tauschen:
Sitzbank hochklappen und Werkzeugfach herausnehmen. Den Benzinhahn schliessen, den Motor laufenlassen, bis er von alleine ausgeht. Dann den Benzinschlauch (Pfeil rechts oben) abziehen, Gaszug aushängen (Pfeil rechts unten), Chokezug aushängen (Pfeil oben) und dann den Benzinhahnhebel (Pfeil Mitte) entfernen. Dazu unter dem Tank, am Benzinhahn den Splint lösen (Spiegel hilft hier sehr!) und den Hebel herausziehen. Als letztes die Schelle (Pfeil unten links) mit Schlüssel (8) lösen und den Vergaser mit Drehbewegungen abziehen.
Die beiden Schrauben mit einem Schraubenzieher (-) lösen und die Schwimmerkammer abnehmen.
Achtung: Sie könnte noch Benzin enthalten!
Hier ist auch der Luftfilter demontiert, das ist nicht nötig! Links, das ist die Chokedüse und rechts die Hauptdüse. Die Hauptdüse mit einem Schraubenzieher (-) herausschrauben und die Neue einsetzen.
Danach den Vergaser in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen und darauf achten, dass er richtig auf dem Ansaugstutzen sitzt.