Douglas (Lizenznehmer Großbritannien 1951-1965): Unterschied zwischen den Versionen

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Douglas war von April 1951 (Fertigungsbeginn) bis 1965 der britische Lizenznehmer Piaggios. Der namhafte Hersteller von Motorrädern seit 1907 mit Sitz in Kingswood, Bristol, war nahezu insolvent, als sein Geschäftsführer Claude McCormack im Italienurlaub 1948 auf die Vespa aufmerksam wurde und Lizenzverhandlungen mit Piaggio aufnahm. Die frühen Vespas wurden fast ganz in England gebaut. Das Douglas-Werk steuerte Bauteile wie Gehäusehälften, Kupplungsdeckel und Zylinderköpfe bei, während ein Maschinenbauer Getriebezahnräder, Bremstrommeln und einiges andere zulieferte. Die meisten Karosserieteile wurden bei ''Pressed Steel'' in Birmingham hergestellt. Nach der Vorstellung des Modells 152L2 wurden wieder mehr Teile von Piaggio bezogen. Das Douglas Werk war jedoch immer noch mehr als ein reiner Montagebetrieb.
Douglas war von April 1951 (Fertigungsbeginn) bis 1965 der britische Lizenznehmer Piaggios. Der namhafte Hersteller von Motorrädern seit 1907 mit Sitz in Kingswood, Bristol, war nahezu insolvent, als sein Geschäftsführer Claude McCormack im Italienurlaub 1948 auf die Vespa aufmerksam wurde und Lizenzverhandlungen mit Piaggio aufnahm. Die frühen Vespas wurden fast ganz in England gebaut. Das Douglas-Werk steuerte Bauteile wie Gehäusehälften, Kupplungsdeckel und Zylinderköpfe bei, während ein Maschinenbauer Getriebezahnräder, Bremstrommeln und einiges andere zulieferte. Die meisten Karosserieteile wurden bei ''Pressed Steel'' in Birmingham hergestellt. Nach der Vorstellung des Modells 152L2 wurden wieder mehr Teile von Piaggio bezogen. Das Douglas Werk war jedoch immer noch mehr als ein reiner Montagebetrieb.
Die Fertigung von Vespas endete 1965, bis dahin verliessen 126.230 Fahrzeuge das Werk. Douglas blieb aber der britische Importeur der Vespa (verschiedene Modelle, wie z.B. die GS wurden schon immer importiert) bis zum Jahre 1982.
Die Fertigung von Vespas endete 1965, bis dahin verliessen 126.230 Fahrzeuge das Werk. Douglas blieb aber der britische Importeur der Vespa (verschiedene Modelle, wie z.B. die GS wurden schon immer importiert) bis zum Jahre 1982.

Aktuelle Version vom 26. Juni 2024, 19:30 Uhr

Douglas (Bristol) Logo

Douglas war von April 1951 (Fertigungsbeginn) bis 1965 der britische Lizenznehmer Piaggios. Der namhafte Hersteller von Motorrädern seit 1907 mit Sitz in Kingswood, Bristol, war nahezu insolvent, als sein Geschäftsführer Claude McCormack im Italienurlaub 1948 auf die Vespa aufmerksam wurde und Lizenzverhandlungen mit Piaggio aufnahm. Die frühen Vespas wurden fast ganz in England gebaut. Das Douglas-Werk steuerte Bauteile wie Gehäusehälften, Kupplungsdeckel und Zylinderköpfe bei, während ein Maschinenbauer Getriebezahnräder, Bremstrommeln und einiges andere zulieferte. Die meisten Karosserieteile wurden bei Pressed Steel in Birmingham hergestellt. Nach der Vorstellung des Modells 152L2 wurden wieder mehr Teile von Piaggio bezogen. Das Douglas Werk war jedoch immer noch mehr als ein reiner Montagebetrieb. Die Fertigung von Vespas endete 1965, bis dahin verliessen 126.230 Fahrzeuge das Werk. Douglas blieb aber der britische Importeur der Vespa (verschiedene Modelle, wie z.B. die GS wurden schon immer importiert) bis zum Jahre 1982.

Folgende Modelle wurden von Douglas in Bristol unter der Lizenz Piaggios ab März 1951 hergestellt (die ersten drei Ziffern beziehen sich auf Produktionsmonat und -jahr, z.B. 113 = November 1953):


Das "Rod" ModelL 1951-5 (*0110001 - *11311848)

"Rod" ist der englische Ausdruck für den Schaltmechanismus, der bei den Italienern "Bacchetta", bei den Franzosen "Tringles" und bei uns als "Gestängeschaltung" bezeichnet wird. Die Händler verkauften dieses Modell ganz einfach als "Vespa 125". Von der Bauart entsprach es dem italienischen 1949er Modell, der V15T, das gerade von der V31 abgelöst wurde. Der Scheinwerfer des britischen Modells wurde gemäß den lokalen Beleuchtungsvorschriften am Beinschild angeordnet.


Das "G" Modell 1953-54 (*10311561 - *05415147)

Das Modell wie vor, nun jedoch mit Kabelzugschaltung.


Die GL2 1954-55 (*05415148 - ???)

Ein moderner Motor mit zwei Überströmern im veralteten Rahmen von 1949 verbaut.


Die 42L2 1955-56 (*02521001 - *04633801)

Baugleich mit den italienischen Piaggio-Modellen VN1T/VN2T, d.h. modernerer Rahmen und Stoßdämpfer vorne. Der Scheinwerfer nun am Lenker.


Die 92L2 1956-59

Leichte Änderungen zur 42L2 spiegelten Piaggios Modellentwicklung durch einen größeren Benzintank und anderen Detailveränderungen wieder.


Die 102L2 "Clubman" 1957

Wie die 92L2, jedoch mit einem 150ccm Motor, der aus Italien importiert wurde. Von diesem Modell wurde nur eine Handvoll gefertigt. Entsprach dem italienischen Modell VB1T.


Die 152L2 1959-61

Ein vollkommen neues Modell, das ein Jahr nach dem italienischen Pendant vorgestellt wurde. Das Hinterteil des Rahmens wurde aus zwei Hälften mit einer Naht oben in der Mitte konstruiert und die Motorschwinge war nun fester Bestandteil des Motorgehäuses. Als die Nachfrage die Kapazitäten überstieg, wurde das entsprechende Piaggio-Modell, die VNA, importiert.


Die 312L2 "Sportique" 1961-65

Douglas beendete die Produktion von 125ccm Vespas und baute stattdessen eine Version des aktuellen Piaggio-Modells mit 150 ccm, der VBB. Als Versuch, die rückgängigen Verkaufszahlen zu stoppen, wurden verschiedene Sondermodelle aufgelegt, die standardmäßig mit Zubehörteilen aufgewertet wurden. 1962 waren das z.B. die Supreme in silber und die Grand Luxe in gold. 1965 erschien, kurz vor dem Ende der britischen Produktion, die Grand Tourer in kastanienbraun-metallic.



Quellen:

http://www.veteranvespaclub.com/1008.html

http://www.scooterhelp.com/serial/ves.frame.serial.numbers.html#douglas