Vergaser Dell'orto SI Einstellung

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Generelle SI-Vergasereinstellung:

VORARBEITEN: Bevor die Bedüsung eines Vergaser genau eingestellt wird sind einige Randfaktoren zu überprüfen: ausreichende Spritzufuhr ist sicherzustellen, mögliche Flaschenhälse (zu langer oder geknicker Benzinschlauch, schlechter Benzinhahn, etc); die Zündung ist mittels Zündzeitpistole einzustellen; potentielle Falschluftquellen (Vergaser/Wanne/Motorblock, Kupplungssimmeringe, Zylinderfuß & -Kopf); Dichtheit der Motorhälften / Kurbelwellengehäuse (falls der Motor Getriebeöl zieht und mitverbrennt)

Sehr wichtig ist es den allgemeine Zustand und die Funktionsfähigkeit des Vergasers die überprüft werden muß: funktionstüchtige Schwimmernadel, Dichtung der Schwimmerkammer wie auch des runden Schwimerkammerdeckels, Leichtgängigkeit des Schiebers - kann er vollständig geöffnet und geschlossen werden (abhängig von der Einstellung der Standgasschraube); Choke leichtgängig öffen- und schließbar, welche Düsenstöcke sind verbaut

Diese Checks sind grundlegend für die saubere und einfache Einstellung des SI Vergasers (wie auch jeden anderen Vergasers)

AUSGANGSWERTE BEDÜSUNG: Allgemein stellt die Standardbedüsung des SI24 mit Hauptlufkorrekturdüse (HLDK) 160, Mischrohr BE3, Hauptdüse (HD) 118, Nebendüse (ND) 160/55=2,9 eine gute Ausgangsbasis dar. Bei originalem Motorsetup mit nur leicht veränderten Komponenten reichen die Standardwerte mit einer um 5 Nummern vergrößerten HD. Stecktuning erfordert meistens kaum mehr als eine größere Hauptdüse und eine etwas fetter Einstellung der LL Gemischschraube. (Beispiel P125x gesteckter Polini 177 mit Sito+ : HD 122 Weiterführende Tunings ziehen Änderungen der ND und der HD mit sich, ev auch Mischrohr und HLKD. Abhängig vom Auspuff: BE3 reicht bei Tourenauspuff, bei echten Resonanzauspuff (RAP) Anlagen ist ein Wechsel auf das BE2 erforderlich dies stellt die Spritversorgung im Resonanzbereich sicher.


LEERLAUF: Hineindrehen der Gemischraube (hinten unter Gummikappe) magert den LL ab, herausdrehen verfettet das Gemisch! Zunächst etwas erhöhte LL-Drehzahl einstellen und mit Gemischschraube (etwas links oder rechts drehen) den Punkt höchster Drehzahl suchen dann eine halbe umdrehung weiter sodaß die Drehzahl wieder leicht abfällt.

Standardeinstellung sind 1,5 Umdrehungen px alt (grobes Gewinde) 2 Umdrehungen lusso (lange Sechskant Schraube) muß nun die Schraube mehr als 1-1,5 Umdrehungen von der Standardeinstellnug verändert werden so ist die LL-Düse zu fett oder zu mager! Danach Leerlaufdrehzahl mit der Standgasschraube wieder verringern. Danach kurze die Gasannahme testen kurz kräftig Gas geben: der Motor sollte spontan hochdrehen (ohne sich zu verschlucken sprich Loch!) und die Drehzahl wieder rasch auf LL-Drehzahl abfallen; dauert dies länger ist der LL zu mager (ev. Luftlecks!?), stottert oder würgt der Motor ab, ist der LL zu fett! Der Test im Stand ist nur grob, richtig aussagekräftig ist die Gassannahme nur während der Fahrt wenn der Motor bereits warm ist.

Falls nach einer Fahrt auf deutlich Last das Standgas erhöht ist und es eine Zeit dauert bis er auf normales Niveau runterfällt so ist die Einstellung der LL Gemschischraube zu mager.

Dreht der Motor im warmen Zustand deutlich höher, ist dagegen der LL zu mager; stirbt der warme Motor ab, obwohl er kalt rund lief, ist der LL zu fett. Nimmt der Motor nur unwillig und kraftlos Gas an, (viertakten, freirotzen) so ist die LL Einstellung zu fett. Ein zu niedrig eingestelltes Standgas überfettet den Motor und kann ähnliche Symptome hervorrufen.

Düsenschema: 50/160=3.2 ist magerer als z.B. 55/100=1.81 Üblich sind Werte von 3,1 abwärts bis 2,1, sind Werte über 3,1 erforderlich deutet das auf einen anderen Fehler im System hin.

DRAFT edited by fmp 100807

HAUPTDÜSENBEREICH: Da der SI-Vergaser kein Nadeldüsen/Düsennadel-System besitzt, muß der gesamte Schieberbereich mittels HD (in Kombination mit Mischrohr BE und Hauptluftdüse HLKD bildet sie den Düsenstock) eingestellt werden, was keineswegs einfach ist. Man sollte daher stets mit einer deutlich zu fetten Düse beginnen. Üblich sind “BE3/Luftdüse 160/Luftfilter mit Loch” oder “BE4/Luftdüse 190/Luftfilter ohne Loch” Kombinationen. Es gilt: größere Düsennummer bedeutet magerer, folglich ist BE3/160 fetter als BE4/190! Für die Hauptdüse gilt dies natürlich nicht! Normalerweise sollte eine Bedüsung über die HD möglich sein, nur in seltenen Fällen ist die Änderung von Mischrohr und/oder HLKD erforderlich! Die grobe Bedüsung erfolgt am einfachsten mittels Choke: zieht man den Choke während der Fahrt (bei konstanter Schieberstellung) und der Roller beschleunigt, ist hier das Gemisch (deutlich) zu mager, stirbt der Motor ab oder drosselt, war die Bedüsung etwa in Ordnung! Zögert der Motor deutlich beim Vollgasgeben, und wenn man das (Voll)Gas ein wenig zurück nimmt wird der Roller schneller, so ist die HD zu klein! Ein zu mager bedüster Motor wird auch deutlich heißer, klingt wesentlich heller, hat wenig Kraft, dreht oft zunächst nicht richtig hoch beim Gasgeben, bevor die Drehzahl dann sehr “hoch” wird, ohne daß der Motor Kraft entwickelt. Dies ist oft auf Luftlecks (Lima-Simmering, Vergaser-Flansch,…) zurückzuführen; deuliches “nachdieseln”, ruppiger Motorlauf und Aussetzer beim Beschleunigen bedeuten hingegen meist zuviel Vorzündung! Eine zu fette HD läßt den Motor nicht richtig warm werden, meist bereits bei relativ geringer Drehzahl abriegeln (drosseln, stottern), die Zündkerze, den Brennraum und den Auspuff verrußen (starker Auspuffqualm kann auch einen defekten Kulu-Simmering bedeuten!)! Nach scheinbar optimaler Bedüsung Luftfilter, Vergaserdeckel inkl. aller Dichtungen und vorallem Faltenbalg (dient vorallem der Beruhigung der Luftströmung!) montieren und erneut alles austesten! Wahrscheinlich sind die vorherigen Einstellungen nun leicht zu fett, was sich durchaus günstig auf Leistung und Haltbarkeit auswirken sollte. Meist muß jedoch Gemischschraube und Gasschieber-Anschlagschraube für guten LL und spontane Gasannahme nachjustiert werden, was aber “von außen” leicht zu bewerkstelligen ist! Änderungen an Luftfilter od. Auspuffanlage, etc., erforden eine umgehende Neuabstimmung der Vergaserbedüsung!

GASSCHIEBER: tocome

Grundsätzlich gilt diese Anleitung auch für alle anderen Schiebervergaser, die jedoch zumeist über weitere differenzierte Bedüsungsmöglichkeiten verfügen:

Eine LL-Gemischdüse bzw. Einstellschraube sitzt stets nach dem Schieber: herausdrehen erhöht den Gemisch-Durchfluß und fettet somit an.

Eine LL-Luftdüse bzw. Einstellschraube sitzt stets am Venturieingang, also Luftfilter-seitig vor dem Schieber: herausdrehen erhöht die Vorab-Luftbeimengung, magert somit ab!

Standardbedüsungen SI

Hauptdüse Hauptluftdüse Mischrohr Leerlaufdüse
PX
PX80 96 160 BE5 52/140
PX80 Lusso 95 160 BE3 52/140
PX125 99 160 BE3 48
PX125 Lusso 98 160 BE5 45
PX125 mit Kat 96 140 BE5 45
125 T5 112 Gemisch / 110 getrennt 120 BE4 50
PX150 102 160 BE3 48
PX150 Lusso 100 160 BE5 48
PX200 (10 PS) 118 190 BE4 50
PX200 Lusso (10 PS) 116 190 BE4 50
PX200 Lusso Ele. 12PS 116 160 BE3 55
Cosa
125 83 160 BE5 45
150 85 160 BE5 45
200 10PS 92 140 BE6 48/140
200 12PS 96 160 BE3 48
T4
150 95
Sprint
150 100/102 160 BE5 48
Rally
180 160 BE5 50
200 118 160 BE5 50