Dichtheitsprüfung - Motor Abdrücken
Version vom 4. Dezember 2020, 12:23 Uhr von Pholgix (Diskussion | Beiträge)
Da es viele Möglichkeiten von Falschluftlecks an Vespamotoren gibt, sollte die Dichtigkeit vor dem Einbau oder Betrieb des Motors abgeklärt werden:
Mögliche Undichtigkeiten:
- Vergasersitz verzogen/nicht plan
- SPACO Si: Gussreste stehen teilweise am Gehäuse an und Verhindern ordentlichen Sitz
- Vergaserwannensitz
- Vergaserkrümmersitz
- geschweisste Vergaserstutzen aus dem Zubehör/Tuning
- Simmerringe getriebe- und lüfterradseitig (Wellensitz UND Gehäusesitz bei Blechringen)
- Kurbelkastenabdichtung (sehr schmale Dichtfläche nahe Kickstarterzahnrad)
- Zylinderfussdichtung
- Zylinderkopfdichtung
In erstaunlich vielen Fällen ist min. eines der oben genannten Teile undicht und dies führt immer zum Abmagern des Gemischs in Teilbereichen oder über dem ganzen Drehzahlbereich! Eine vorherige Prüfung erpart einem deshalb viel Ärger und Aufwand
Mögliche Auswirkungen von Falschluftlecks:
- Vergaser nicht einstellbar, unerklärbares Verhalten, ständiger Düsenwechsel
- Kolbeklemmer aufgrund Abmagern
- Loch im Kolbendach aufgrund Abmagern
- schlechter Motorlauf
- Probleme beim Starten
Grundsätzich sollte beim Aufbau eines Motors verstärkt Augenmerk auf die Dichtigkeit gelegt werden, denn ein nachträgliches Zerlegen ist meist ärgerlich sowie zeit- und kostenintensiv. Verwendung von Dichtmasse und neuen Dichtung in guter Qualität versteht sich von selbst.
Die Werkzeuge und die Umsetzung sind absolut simpel und für jeden machbar.
Materialliste:
- Fahrradschlauch mit französischem Ventil, Ventil rausschrauben
- klassiches Blutdruckmessgerät mit Zeigerinstrument und Gummibalg für Druckaufbau (Armmanschette wird nicht benötigt)
- Kabelbinder o.ä.
- evtl. Vergaserstutzen (für SI-Motoren) oder selbstgebauter Abichtplatte mit Fahrradventil
- Indikatorspray (Lecksuchspray oder selbstgemacht mit Spüliwasser etc.)
- evtl. Gummistopfen für SI vergaser