Vespa P / PX Modelle (Übersicht)

Aus Vespa Lambretta Wiki
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Die Vespa PX ist ein seit 1977 gebauter Motorroller des italienischen Herstellers Piaggio.

Modellgeschichte

Die Vespa PX wurde 1977 in Mailand in der nuova linea (neuen Linie) präsentiert, wobei auch die bewährte Technik verbessert wurde. Mit zwei Trommelbremsen, einem Einzylinder-Motor und einem Chassis aus Stahlblech setzt sie zwar die Tradition des Hauses fort, bekam aber eine komplett neue Vorderradaufhängung und eine überarbeitete Hinterradaufhängung für mehr Fahrstabilität. Zunächst wurde sie als Vespa P 125 X mit Kontaktzündung (12V) und als Vespa P 200 E mit einer elektronischen Zündung (E für Elettronica) vertrieben und 1978 auch als Vespa P 150 X[1], wobei diese Modelle ursprünglich als Vespa P bezeichnet wurden.

Die elektronische Zündung wurde 1981 im Rahmen der Modellpflege auch bei den neuen Modellen Vespa PX 125 und Vespa PX 150 E eingeführt. 1982 wird auch die Vespa P 200 E in Vespa PX 200 E umbenannt. Weitere Modellpflegemaßnahmen bringt 1983 die als Arcobaleno (und außerhalb Italiens als Lusso) bezeichnete Serie, wobei neben geringen optischen auch technische Neuerungen wie Getrenntschmierung und eine Tankanzeige eingeführt wurden. Seit 1981 wird die Vespa P 80 X (bzw. Vespa PX 80) angeboten[2]. Die Modelle der Arcobaleno/Lusso-Serie gibt es wahlweise auch mit elektrischem Starter, was sich an Bezeichnungen wie Vespa PX 200 E Elestart verdeutlicht.

Einen sportlichen Ableger gibt mit der Vespa 125 T5 Pole Position, deren Motor über fünf Überstromkanäle verfügt (daher der Name T5), wobei zugleich auch das äußere Erscheinungsbild geändert wurde.[3] Der mit 12 PS sehr leistungsfähige T5-Motor wird ab 1992 auch in der Vespa PX 125 T5 Classic mit dem bekannten PX-Design angeboten.

In Italien wurde die Vespa PX zwischen 1988 und 1994 nicht vermarktet, auf Auslandsmärkten war sie aber weiterhin ein fixer Bestandteil. Zeitgleich mit Modellpflegemaßnahmen kam sie aber 1994 wieder ins inländische Angebot und zum 50. Jahrestag der Vespa wurde sie mit optischen Änderungen auch als Classic vermarktet.[4] Mit einer gründlichen Überarbeitung zum 20-jährigen Modelljubiläum 1998[5] wurden vorne Scheibenbremse eingeführt, 1999 bekam sie einen ungeregelten Katalysator und 2001 wurden der Scheinwerfer, Rücklicht, Tacho, Kaskade und die Blinker modifiziert.

Im Jahr 2008 wurde die Produktion eingestellt und die letzten Modelle als Ultima Serie in einer limitierten Auflage von 1000 Stück (mit Windschild, einem verchromten Gepäckträger hinten, Chromfelgen mit Weißwandreifen) verkauft. Dennoch kehrte die Vespa PX 2011 in fast unveränderter Form zurück: Einzig die mit 125 und 150 cm³ erhältlichen Motoren wurden an die für Neuzulassungen mittlerweile vorgeschriebene Abgasnorm Euro 3 angepasst. Hintergrund dieser Wiederauferstehung war wohl der große Erfolg des mit der PX baugleichen und nach Europa importierten Lizenzbaus des indischen Unternehmens LML ("LML Star 125").

Modellübersicht

Alle Modelle verfügen über eine selbsttragende Stahlblechkarosserie, einen 1-Zylinder-2-Takt-Motor mit Gebläsekühlung, eine Mehrscheibenkupplung, über ein handgeschaltetes Vierganggetriebe mit Ziehkeilschaltung und über einen Kickstarter. Das Fahrwerk mit den 10-Zoll-Rädern besteht vorne aus einer gezogenen Kurzschwinge mit hydraulisch gedämpftem Federbein und hinten aus einer Triebsatzschwinge mit einem hydraulisch gedämpften Federbein.

elektronische Ausstattung

Die frühen Modelle (bsi ca. 1980) mit Kontakt- sowie elektronischer Zündung besaßen ein 4-poliges Zündschloss und eine Zündgrundplatte (ZGP) mit etwas niedrigerem Eisenkern, dünnerem Spulendraht und 7 Kabeln, mit folgender Konfiguration:

  • DC-Kreis: 2 Spulen in Reihe (Σ=1.0 Ohm), massefrei, mit 2 gelben Kabeln zum 4-poligen Regler GGB+C. Diese 2 Spulen Speisen über GG den Gleichrichter bzw. Regler und anschliessend die Batterie (über "rosa" an B+). Die Steuerleitung C (lila) "weckt" den Regler, sobald am Eingang 12V anliegen, die über das 4-polige Zündschloss in Stellung "on" zur Verfügung gestellt werden ("lila" geht an Blinkrelais X und dort als "weiss" weiter zum Lenker). Der Steuereingang wurde notwendig, um auf Dauer ein Entladen der Batterie durch Kriechströme zu verhindern. Die Batterie liefert bei Schlüsselstellung "on" die Spannung für Blinker, Hupe, Brems- und Standlicht. Hierzu besitzt der Lichtschalter dieser frühen Modelle eine spezielle, schaltbare Brücke, die bei Lichtschalterstellung "on" den "gelben Lampenkreis" mit dem weissen Kabel, das zur Batterie führt, verbindet.
  • AC-Kreis (ungeregelt): 2 weitere Spulen in Reihe (Σ=1.8 Ohm) liefern massebezogen die Wechselspannung (lila Kabel zum Lichtschalter) für den Scheinwerfer.

Der Kabelbaum der elektronischen P200E und kontaktgesteuerten P125X ist bis auf das grüne "Kill"-Kabel identisch. Bei der P125X splittet sich das grüne Kabel (4.8 mm Flachstecker) in der Kabelbox auf: Ein grüner Abzeig verbindet zwei Stränge, einer zur Zündspule und einer zum Zündschloss. Bei der P200E verläuft das grüne Kabel von der ZGP direkt zur CDI, ebenso wie das Kabel vom Zündschloss.

Einzelnachweise