Kontakt-Zündung einstellen: Unterschied zwischen den Versionen
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Um jetzt die gewünschte Vorzündung zu erhalten, nimmt man den Umfang des Polrades (Maßband), teilt den durch 360 und multipliziert ihn wiederum mit dem Wert der Vorzündung. Nun nimmt man wieder das Maßband und mißt diese Länge im Uhrzeigersinn von der O.T.- Markierung ab. Dort macht man eine Markierung, welche die gewünschte Vorzündung markiert (blauer Strich). | Um jetzt die gewünschte Vorzündung zu erhalten, nimmt man den Umfang des Polrades (Maßband), teilt den durch 360 und multipliziert ihn wiederum mit dem Wert der Vorzündung. Nun nimmt man wieder das Maßband und mißt diese Länge im Uhrzeigersinn von der O.T.- Markierung ab. Dort macht man eine Markierung, welche die gewünschte Vorzündung markiert (blauer Strich). | ||
Zu beachten: Markiert man auf dem Lüfterrad selbst, trägt man den gewünschte Grad-Abstand im Uhrzeigersinn auf, markiert man am Gehäuse, gegen den Uhrzeigersinn. | |||
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Version vom 9. Februar 2007, 17:42 Uhr
Vor dem Einstellen des Zündzeitpunktes erst den Kontakt einstellen!
Einstellen des Zündkontaktes
Der Kontakt ist der zentrale Punkt der ganzen Zündung, denn wenn er sich öffnet, erfolgt der Zündimpuls. Bei dem ganzen Einstellen der Zündung geht es nur darum, einzustellen, an welchem Punkt er sich öffnet, damit die Zündung im richtigen Moment erfolgt. Wenn man sich das Polrad von innen betrachtet, sieht man, dass sein Schaft auf einer Seite eine Verdickung besitzt. Diese Verdickung drückt gegen den Zündkontakt, öffnet ihn so und hält ihn einen kurzen Augenblick geöffnet. Wenn man nun den Kontakt selber verstellt, kann man einstellen, wie weit er geöffnet werden soll. Durch Verdrehen der ganzen Zündgrundplatte, verändert man die Punkte, an denen er geöffnet und geschlossen wird.
Um die Einstellung des Kontaktes zu überprüfen, muss man die Lüfterradabdeckung abschrauben und die Gummikappe, die das Fensterchen im Polrad verschliesst, heraushebeln. Wenn man das Polrad nun dreht, erscheint der Kontakt. Bewegt man es nun etwas hin und her, sieht man, dass sich der Kontakt öffnet und schliesst. Der Kontakt muss bei maximaler Öffnung (so wie auf dem Bild 1) ca. 0,4 mm weit geöffnet sein. Um dies zu überprüfen, benutzt man eine Blattlehre. Man wählt die Blättchen aus, die insgesamt 0,4mm ergeben und schiebt diese durch das Fensterchen in den Spalt des geöffneten Kontaktes. Die Blattlehre muss sich einwandfrei dazwischen schieben lassen und darf kein Spiel aufweisen. Ist der Spalt weiter geöffnet oder öffnet erst garnicht weit genug, muss der Kontakt verstellt werden (siehe Bild 2).
Der geöffnete Kontakt.
Zum Einstellen, das Polrad so drehen, dass der Kontakt geschlossen ist (ist durch das Fenster immer noch sichtbar, siehe Bild). Der Kontakt ist mit einer Schraube (-) gesichert. Wenn man diese nun etwas löst, kann man den Kontakt durch das Fensterchen mit einem Schraubenzieher nach oben und unten verschieben. Nach oben bedeutet, er öffnet weiter und umgekehrt. Nach dem Verstellen, die Schraube wieder anziehen und die Einstellung überprüfen. Öffnet er sich 0.4mm kann man mit dem Einstellen weiter unten fortfahren.
Austauschen eines verschlissenen Zündkontaktes
Sind die Kontaktflächen ziemlich flach oder schräg abgenutzt, sollte man den Kontakt tauschen. Zum Vergleich: Der Kontakt auf dem Bild ist neu! Dazu einfach das Polrad abziehen (Bild 1) und die Schraube (Bild 2, roter Pfeil) lösen. Dann die Kabel, die oben auf den Kontakt geschraubt sind, ebenfalls lösen. Danach kann der Alte herausgenommen und der Neue eingesetzt und angeschlossen werden. Außerdem kann man den Schmierfilz (Motorexplosionszeichnung Nr.4, Teil Nr. 27) fetten. Dies mindert den Verschleiß von Kontakt und Polrad. Jetzt den Seegerring im Polrad entfernen und die Mutter herausnehmen. Dann das Polrad aufsetzen (kleinen Keil beachten, muss in die Nut von Kurbelwelle und Polrad!), mit dem Polradhalter blockieren und mit der Mutter festziehen. Zum Schluss noch den Seegerring wieder einsetzen. Selbstverständlich nach dem Erneuern den Kontakt neu einstellen!
Um den Kontakt austauschen zu können, muss man das Polrad abziehen. Einige V50 haben den "Abzieher" schon eingebaut. Dazu einfach das Polrad mit einem Polradhaltewerkzeug blockieren und die Mutter mit einem Schlüssel (14) gegen den Seegerring schrauben. Das Polrad löst sich und kann zusammen mit dem Halter abgenommen werden (auf den kleinen Keil in der Kurbelwelle achten, fällt heraus!). Modelle mit Gewinde statt Seegerring benötigen einen Polradabzieher.
Der blaue Pfeil zeigt die Kontaktflächen des Kontaktes. Der grüne Pfeil das Stück, gegen das die Verdickung des Polrades drückt, um den Kontakt zu öffnen. Der rote Pfeil ist die Befestigungsschraube des Kontaktes.
Finden des O.T. und Einstellen der Zündung:
Den Zündkerzenstecker abziehen und die Zündkerze mit einem Zündkerzenschlüssel herausschrauben. Dann einen Kolbenstopper (ist wie eine überlange Zündkerze aus Metall) in das Zündkerzenloch schrauben. Er muss soweit hineingeschraubt werden, dass sich das Polrad nicht mehr komplett rund drehen lässt. Anschliessend noch eine halbe Umdrehung weiter.
Der montierte Kolbenstopper.
Jetzt am Lüfterradgehäuse eine Markierung anbringen. Das kann z.B. ein Strich mit einem dünnen Edding sein. Besser ist aber ein "Zeiger", welcher einfach aus Drat gebogen und mit einer der Lüfterradabdeckungsschrauben befestigt wird. Dabei soll er zum Polrad zeigen (siehe grüne Markierung).
Nun das Polrad im Uhrzeigersinn drehen, bis der Kolben an den Kolbenstopper stößt.
Dann macht man mit einem dünnen Edding (je dünner, je genauer) auf dem Polrad eine Markierung, die mit dem Zeiger fluchten muss.
Jetzt das Polrad gegen den Uhrzeigersinn zurückdrehen, bis der Kolben wieder gegen den Stopper stößt.
Auch hier eine Markierung machen.
Die Mitte zwischen den beiden Markierungen auf dem Polrad ist nun der O.T.. Die Mitte erhält man am einfachsten mit einem Maßband, indem man den Abstand beider Markierungen am Rand des Polrades mißt und halbiert.
Dreht man nun das Polrad so, dass die O.T.- Markierung und der Zeiger fluchten, steht der Kolben genau auf O.T..
Um jetzt die gewünschte Vorzündung zu erhalten, nimmt man den Umfang des Polrades (Maßband), teilt den durch 360 und multipliziert ihn wiederum mit dem Wert der Vorzündung. Nun nimmt man wieder das Maßband und mißt diese Länge im Uhrzeigersinn von der O.T.- Markierung ab. Dort macht man eine Markierung, welche die gewünschte Vorzündung markiert (blauer Strich).
Zu beachten: Markiert man auf dem Lüfterrad selbst, trägt man den gewünschte Grad-Abstand im Uhrzeigersinn auf, markiert man am Gehäuse, gegen den Uhrzeigersinn.
Siehe auch http://mitglied.lycos.de/drworbel/zuendung.html & http://www.down-and-forward.de/zuendzeitpunkt.html
Jetzt, da man die Markierung für die Vorzündung hat, muss man überprüfen, ob auch genau an der richtigen Stelle gezündet wird. Dazu braucht man eine Blitzpistole zum Abblitzen der Zündung (einfachste und genauste Methode). Meine Pistole hat 24€ bei ATU (Auto Teile Unger) gekostet. Sie ist dafür voll ausreichend. Der Gebrauch ist recht einfach. Der sogenannte Induktivclip lässt sich öffnen, wird am Zündkabel nahe der Zündkerze angeklemmt (richtige Seite beachten!!!). Die Stromversorgungskabel werden an einer Autobatterie (12V) angeschlossen. Nun startet man den Motor, richtet die Blitzpistole auf den Zeiger und drückt den Knopf. Jetzt scheint (!!!) es, als würde das Polrad stehen und man erkennt die vorher gemachte Vorzündungsmarkierung. Diese müsste nun bei perfekt eingestellter Zündung mit dem Zeiger fluchten. Tut sie es, ist die Zündung so schon richtig eingestellt. Wenn nicht, muss man die Zündgrundplatte korrigieren.
Vorraussetzung für eine sauber eingestellte Zündung ist ein vorher ordentlich eingestellter Zündkontakt. Die gemachten Markierungen auf dem Polrad gelten trotzdem, bräuchten also nicht neu gemacht werden!
Korrigieren der Zündgrundplatte
Als Erstes muss man das Polrad abziehen. Dies ist unter "Austauschen eines verschlissenen Zündkontaktes" erklärt.
Die drei Schrauben, die die Zündgrundplatte halten, mit einem Schraubenzieher (-) lösen. Dreht man nun die Platte im Uhrzeigersinn, öffnet sich der Kontakt später, also weniger Vorzündung und näher zu O.T. hin. Genauso ist es umgekeht, wenn man gegen den Uhrzeigersinn dreht.
Beispiel: Wenn nun die gemachte Vorzündungsmarkierung beim Abblitzen rechts vom Zeiger ist, muss die Grundplatte gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden und umgekehrt.
Nach dem Korrigieren, das Polrad wieder montieren (ebenfalls oben erklärt) und die neue Einstellung durch Abblitzen kontrollieren. Fluchten nun Vorzündungsmarkierung und Zeiger ist die Zündung fertig eingestellt. Ansonsten weiter verstellen.