Vergaser Dell'orto SI Tuning: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Mai 2006, 23:48 Uhr
(Lucifer, 1.1.2006)
Hier wird ein Vespa-P(X)200 Motor mit einem SI24/24 Vergaser als Beispiel herangezogen, grundsätzlich ist das aber auf jeden anderen Motor übertragbar, und natürlich auch auf die kleineren SI-Vergaser! Vieles gilt analog für diverse andere Zweitaktvergaser auch!
Die SI-Gaser mit ihren optimalen kurzen Gaswegen werden oft verkannt und sind wesentlich besser als ihr Ruf! Bis einer angestrebten Leistung von etwa 20PS sollte gerade der SI24 erste Wahl für Kits >150ccm sein, vorallem für jene, die auf aufwendiges Membranvergasertuning verzichten wollen! Die großen PHB’s und Mikunis auf DS haben wesentlich mehr Nach.- als Vorteile, ich halte jedenfalls nix davon! Beim SI haben sich nur folgende Maßnahmen als sinnvolle, notwendige & Leistung-bringende Tuningmaßnahmen herausgestellt: Modifikation der Einlaßzeit (entsprechend dem Zylinderkit,RAP), die “ovale” Vergrößerung des Einlaßquerschnitts, als auch die “Löcher” im Filterboden! Richtig gemacht wird durch diese Eingriffe auch die Gesamtperformance des Motors wesentlich verbessert!
Einlaßzeit:
Die Einlaßzeit hängt wesentlich vom Zylinderkit als auch von der verwendeten Kurbelwelle ab! Die DS-Dichtfläche kann nach vorne & hinten sowie geringfügig seitlich erweitert werden; um noch zu funktionieren sollten 2-3mm vorne und hinten sowie 1-1.5mm jeweils seitlich unbedingt verbleiben. Ich bevorzuge für SI-Gaser Originalwellen, da Rennwellen und vor allem Langhubwellen zu lange Einlaßzeiten auf DS haben. Für diese sollte das Einlaßfenster vorne zunächst etwa 6-10mm zugeschweißt werden (Vorsicht: Verzuggefahr!) Der Einlaß sollte für DS spätestens 65° nOT zu sein! Für 177er Tunings (Pinasco, Polini) etwa hat sich eine Einlaßzeit von etwa 112-115°vOT bis 53-58°nOT als optimal erwiesen! Dazu muß die vorhandene KW-Steuerzeit (Ausschnitt der Steuerwange!) einbezogen werden. Als Sparvariante braucht man so selbst Orig-KW nicht bearbeiten, sondern nur den Einlaß, je nach Block und Welle eben! Bevor gefräßt wird, muß das alles festgelegt sein und entsprechend am Block markiert sein. Die weitere Bearbeitung der Steuerwange hinsichtlich strömungsoptimierender Maßnahmen ist jedoch nicht nur sinnvoll, sondern kann - richtig gemacht ;) - auch den Blowback maßgeblich verringern!
“Ovale Gasererweiterung”:
Bei Fräs- und Schleifarbeiten mit dem Dremel Schutzbrille nicht vergessen!
Um einen möglichst guten Strömungsverlauf zu gewährleisten, wird ein trichterförmiger sich nach unten hin vergrößernder Einlaß geformt, spiegelglatt und ohne Kanten! Der DS-Einlaß ist bereits oval (Bild 01), der Gaser 24mm rund (Bild 02)! Letzterer kann seitlich auch nur wenig erweitert werden, da zumindest 1mm Führung des Schiebers zur Dichtung bleiben muß (Bild 03). Genau das ist bei den käuflichen SI26 nicht erfüllt, weshalb diese Sch… sind (nicht einstellbar,…). Das Auspressen des Messingröhrchens ist nicht nötig, erst von da weg abwärts wird verlaufend oval gemacht! (die ovale Form bis oben hab ich mal gemacht, der Aufwand brachte aber nix!). Achtung muß auch auf die LL-Gemischschraube und deren Kanal hinten unten im Vergasereinlaß gegeben werden. Das sind sozusagen die Grenzwerte. Nun wird Gaser, Wanne, und Gehäuse-Einlaß zunächst grob mit Fräser und Biegewelle vorgefräst (keine Feilen, damit wird das weiche Gaseralu verletzt!) Nun werden alle drei Teile inkl. aller Dichtungen verschraubt und schön verlaufend ein übergangsloser trichterförmiger ovaler Kanal mit Schleifpapieraufsatz feingefräst und anschließend feinpoliert! Gaser anschließend unbedingt in einem Ultraschallbad reinigen (chem.Labors, Optiker,..), ja nicht durchblasen!!! Ich klebe immer schon vorher alles ab, kleinste Späne in den feinen Kanälen können nämlich alle Arbeit zunichte machen!
Löcher im Filterboden:
dadurch wird der Düsenstock (& die LLD) gleichmäßig mit Luft versorgt, ohne daß der Gasstrom beim Gaswechsel, etc. abbricht! Der Gaser wird präziser einstellbar und die Gesamtperformance verbessert sich erheblich. Der Motor dreht freier und höher aus, ohne ruckeln,…! Eine 5mm-Bohrung über der LLD und 8mm über dem Düsenstock bevorzuge ich selber! Ohne den komischen Filter bekommt man den SI allerdings selten eingestellt, das ist eine Eigenheit dieser Vergaser!
Nun wird natürlich eine völlige Neuabstimmung des Vergasers nötig, zumeist besonders im Mittenbereich wesentlich fetter! Das gilt vorallem für großvolumige RAPs (Taffspeed, SIP,…)!
SI-Vergasereinstellung/ Grundbedüsungen:
Für fast alle Kits über 150ccm habe ich gefunden, daß das Mischrohr BE3 (Bild 06) mit der HLKD 160 (Bild 05)optimal ist! Das fettere BE2 wird für leistungsstarke Motoren mit fettem RAP u/o LHW benötigt: z.B. getunter 200er Orig.Zyl. mit LHW und Taffspeed, Polini220 oder Malossi220, manche extremere Polini 177er,…! BE4 und 190er HLKD haben da nix verloren (ab in den Rundordner damit!), mit einer seltsamen Ausnahme: Pinasco-215er.
LLD: 50/160 für 125er, 55/160 für 177er und Basis-200er, 50/140 bis 52/140 für getunte 200er und extreme 177er Tunings! Fettere LLD (Bild 07) habe ich selber noch nie benötigt! In solchen Fällen stimmt fast immer etwas anderes am Motor nicht (Nebenluft, Zündung, viel zu hohe Verdichtung,…). Die HD (Bild04) muß jeweils selber gefunden werden und ist extrem motorabhängig! Werden alle obigen Schritte ausgeführt, sind schnell wesentlich größere Düsen nötig!
Folgendes sind nur Beispiele und keineswegs einfach übernehmbar!!! z.B: