Vorauslass: Unterschied zwischen den Versionen
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*Mehr Vorauslass bedeutet vor allem weniger Nutzhub, weniger effektive Verdichtung, aber auch länger Zeit für die Nutzung einer effektiven Aufladung via Auspuffresonanz und somit auch mehr Auslasszeitquerschnitt. | |||
*Wenig Vorauslass bzw. generell wenig Auslasszeit begünstigt die Aufladung des Zylinders im unteren Drehzahlbereich, es geht weniger Frischgas über den Auslassschlitz verloren (Spülverlust, Spülmittelaufwand) und es kann mehr Gemisch in dem Drehzahlbereich verdichtet und gezündet werden. | |||
Höhere Füllung bedeutet immer auch höheres Drehmoment, und via "Leistung proportional Drehzahl mal anliegendem Drehmoment" auch mehr Kraft am Hinterrad! | |||
Bei weiter wachsender Drehzahl reicht aber irgendwann der Zeitquerschnitt nicht mehr aus, um den Zylinder in der Zeit der offenen Kanäle ausreichend zu spülen, sprich zu laden und zu entleeren, folglich sinkt die Leistung wieder und der Motor riegelt ab. | |||
Wegen der Leistungsdefinition legt man es für Spitzenleistung daher auf hohe Drehzahlen aus, wofür man wiederum lange Steuerzeiten und große Querschnitte braucht, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viel brennbares Gas anzusaugen, zu verdichten und zu zünden und auch wieder aus dem Zylinder zu befördern, bevor die nächste Füllung ansteht. | |||
Beschleunigt man den Auslass-Ausstoß, zum Beispiel durch Erhöhung des Verbrennungsdruckes (Frühzündung, Verdichtung erhöhen) | Beschleunigt man den Auslass-Ausstoß, zum Beispiel durch Erhöhung des Verbrennungsdruckes (Frühzündung, Verdichtung erhöhen) | ||
oder durch einen stärker saugenden Auspuff (Konus größer), kann mit Vorauslass gespart werden. | oder durch einen stärker saugenden Auspuff (Konus größer), kann mit Vorauslass gespart werden. | ||
Die Differenz aus Auslasszeit und Überströmerzeit wird halbiert, da die Auslass und Überströmer-Steuerzeiten ja den Arbeits- | Die Differenz aus Auslasszeit und Überströmerzeit wird halbiert, da die Auslass und Überströmer-Steuerzeiten ja den Arbeits- | ||
und Rückhub beschreiben. Der Vorauslass | und Rückhub beschreiben. Der Vorauslass findet aber nur beim Arbeitshub statt. | ||
== Wie der Vorauslass das Motorverhalten beeinflusst == | == Wie der Vorauslass das Motorverhalten beeinflusst == |
Version vom 7. Oktober 2009, 20:32 Uhr
Vorauslass
Der Vorauslass die Zeitspanne, in der die Altgase zum Auslass entweichen, bis der Überströmvorgang einsetzt.
Berechnung
Der Vorauslass ist grundsätzlich die Hälfte der Differenz aus Auslasssteuerzeit und der Überströmersteuerzeit.
Vorauslass=(Auslasssteuerzeit-Überströmerzeit)/2
Beispiel: Auslasszeit: 170° Überströmerzeit: 110°
Vorauslass: (170-110)/2 => 30°
Auswirkungen auf die Motorcharakteristik
- Mehr Vorauslass bedeutet vor allem weniger Nutzhub, weniger effektive Verdichtung, aber auch länger Zeit für die Nutzung einer effektiven Aufladung via Auspuffresonanz und somit auch mehr Auslasszeitquerschnitt.
- Wenig Vorauslass bzw. generell wenig Auslasszeit begünstigt die Aufladung des Zylinders im unteren Drehzahlbereich, es geht weniger Frischgas über den Auslassschlitz verloren (Spülverlust, Spülmittelaufwand) und es kann mehr Gemisch in dem Drehzahlbereich verdichtet und gezündet werden.
Höhere Füllung bedeutet immer auch höheres Drehmoment, und via "Leistung proportional Drehzahl mal anliegendem Drehmoment" auch mehr Kraft am Hinterrad! Bei weiter wachsender Drehzahl reicht aber irgendwann der Zeitquerschnitt nicht mehr aus, um den Zylinder in der Zeit der offenen Kanäle ausreichend zu spülen, sprich zu laden und zu entleeren, folglich sinkt die Leistung wieder und der Motor riegelt ab. Wegen der Leistungsdefinition legt man es für Spitzenleistung daher auf hohe Drehzahlen aus, wofür man wiederum lange Steuerzeiten und große Querschnitte braucht, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viel brennbares Gas anzusaugen, zu verdichten und zu zünden und auch wieder aus dem Zylinder zu befördern, bevor die nächste Füllung ansteht.
Beschleunigt man den Auslass-Ausstoß, zum Beispiel durch Erhöhung des Verbrennungsdruckes (Frühzündung, Verdichtung erhöhen) oder durch einen stärker saugenden Auspuff (Konus größer), kann mit Vorauslass gespart werden. Die Differenz aus Auslasszeit und Überströmerzeit wird halbiert, da die Auslass und Überströmer-Steuerzeiten ja den Arbeits- und Rückhub beschreiben. Der Vorauslass findet aber nur beim Arbeitshub statt.
Wie der Vorauslass das Motorverhalten beeinflusst
Hier kann man sagen, umso länger der Vorauslass ist, umso drehfreudiger wird ein Motor, jedoch verliert er auch an Drehmoment. Wenn der Vorauslass zu hoch wird, ein Richtwert sind hier >30°, kann es sein, dass der Motor zur "Drehzahlsau ohne Kraft" mutiert.
Jedoch sollte beachtet werden, umso niedriger die Gesamtheit der Steuerzeiten sind, umso niedriger kann auch der Vorauslass werden. Wenn der ganze Motor nur 120° Auslasssteuerzeit hat, kann die Überströmerzeit auch bei 95-100° liegen. Das ergäbe somit einen Vorauslass von 10-12,5°. Solche Steuerzeiten findet man vor allem bei originalen Mofa und Moped Motoren.
Ganz grobe Richtwerte
Wie gesagt, nur grob um ein Gefühl dafür zu bekommen, keine Gewährleistung dafür
Auslasszeit 170-190°, Stark saugender Auspuff => VA ca. 25°
Auslasszeit 170-190°, weniger saugender Auspuff => VA ca. 30°
Auslasszeit 140-170°, Stark saugender Auspuff => VA ca. 18-20°
Auslasszeit 140-170°, weniger saugender Auspuff => VA ca. 20-25°
Auslasszeit 120-140° Auspuff hier meisst kein Resonanzauspuff => Va ca. 10-18°
by redroostervogel