Steuerzeiten messen: Unterschied zwischen den Versionen

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Um die Messfehler möglichst gering zu halten, ist ein Tiefenmass mit angeschrägter Messpitze erforderlich, anderenfalls misst man die Kolbendachwölbung mit.
Um die Messfehler möglichst gering zu halten, ist ein Tiefenmass mit angeschrägter Messpitze erforderlich, anderenfalls misst man die Kolbendachwölbung mit.
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Version vom 21. März 2023, 22:00 Uhr

Einführung

An einem Zweitaktmotor sind die Steuerzeiten von Einlass, Überströmer und Auslass sowie Vorzündung die in Bezug auf die Motorcharakteristik wohl wichtigsten Einstellgrössen. Die Steuerzeiten können auf verschiedene Art und Weise ermittelt werden. Die gebräuchlichste ist wohl die Ermittlung mit einer Gradscheibe oder per Abstichmaß. Beide Methoden haben dabei eine gewisse Messunsicherheit, die erheblich davon abhängt, wie sauber der Anwender arbeitet. Vor allem bei der Methode Abstichmaß sind sehr grosse Messfehler im Bereich mehrere Grad üblich, wodurch das Messergebnis maximal ein "Schätzwert" darstellt und was stark unterschieldiche Steuerzeitenangaben für ein und denselben Zylinder im Forum erklärt. Aber auch bei der Methode Gradscheibe sind je nach Anwender Messfehler von mehreren Grad möglich. Die genaueste Methode ist sicherlich die mit einem digitalen Winkelmesser, sofern ordentlich adaptiert. Die drei Methoden werden im Nachfolgenden beschrieben.

Vorbereitung

Grundsätzlich solte der Motor soweit zusammengebaut sein, dass er dem späteren Zustand entspricht. Nun möchte man nicht immer den Aufwand betreiben den kompletten Motor vor der Bearbeitung zusammenzubauen. Speziell zur Ermittlung der Drehschieber-Einlasszeit kann man sich darum mit Lagerdummys behelfen. Sofern die Zylindersteuerzeiten ermittelt werden sollen, empfiehlt es sich, den Zylinder mit entsprechender Fussdichtung ohne Kopf, aber mit enstprechenden Distanzhülsen oder U-Scheiben auf dem Block zu fixieren. Die Vorzündung kann nur am laufenden Motor ermittelt/eingestellt werden.

Das Wichtigste für die Drehschiebereinlasszeit und die Zündungseinstellung ist die möglichst EXAKTE Ermittlung und Markierung des oberen Totpunktes per Umschlagsmethode! Hierbei wird der Kolben mit leichtem Druck gegen ein unnachgiebiges Hindernis etwa 20° vOT gefahren. Das kann ein ordentlich fixierter Kolbenstopper odre ein massiver Stahlbalken, über zwei Zylinderstehbolzen fixiert, sein. Der Kolben wird dabei in beiden Drehrichtungen gegen das Hinderniss gefahren und die Endlage jeweils am Motorgehäuse markiert. Die Mitte muss mit einem geeigneten (Stahl-)lineal oder Stahlzirkel ermittelt werden, diese entspricht dem oberen Totpunkt.

Idealerweise benutzt man die originale markierung auf dem Polrad und ritzt oder malt die Markierungen auf der Lüfterradabdeckung. Somit lassen sich alle vier Einstellgrössen (Einlass-, Überström-, Auslasszeit und Zündzeitpunkt) anhand dieser Markierung einstellen und kontrollieren.

Gradscheibe

Abstichmaß

Um die Messfehler möglichst gering zu halten, ist ein Tiefenmass mit angeschrägter Messpitze erforderlich, anderenfalls misst man die Kolbendachwölbung mit.

SZ-Abstich1.jpg









digitaler Winkelmesser ("Gradmesser")