Vespa 98 (V98)

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Die V98 ist das erste in Serie gegangene Modell des von Corradino D'Ascanio und Enrico Piaggio erdachten Motorrollers.

Vespa 98


== Baujahre und Rahmennummern == [1]

1946

Rahmennummern: *1001 - ???
Stückzahl: 2.347 (98cc) 137 (125 cc für Auslandsmarkt) insgesamt 2.484 Stück

1947

Rahmennummern: *??? - *???
Stückzahl: 9.466 (98cc) 1.046 (125 cc für Auslandsmarkt) insgesamt 10.512 Stück

1948

Rahmennummern: *??? - *18079
Stückzahl: 3.426 (98cc) 555 (125 cc für Auslandsmarkt) insgesamt 3.981 Stück


Stückzahl insgesamt: 15.239 Stück (98cc) + 1.738 Stück (125 cc für Auslandsmarkt)


Die Vespa 98 wird entsprechend kleineren Modifikationen in vier Baureihen unterteilt: V98/1 und V98/2 im Jahre 1946 und V98/3 und V98/4 in 1947.

== Farben == [2]

Farben (cod.MaxMayer): bis *2484 Grigio (Grau) 8003M, danach Grigio Perla, Amaranto (dunkelrot), Argento metallizzato opaco (Grau-Metallic) 8000M
Korrosionsschutz (cod. MaxMayer): 10055M (mattes Rot)


Farbrezepturen Max Meyer Bilux
Korr. Rosso (g) Grigio (g) Grigio Perla (g) Amaranto (g) Argento met. opaco (g)
TB 50 407,1 TB 10 618,7 TB 10 424,0 TB 52 607,58 TB 02 782,0
TB 90 145,6 TB 30 244,0 TB 30 357,5 TB 50 151,17 TB 11 148,0
TB 10 57,9 TB 90 88,0 TB 90 205,4 TB 30 135,44 TB 92 65,0
TB 20 42,0 TB 56 19,8 TB 71 11,1 TB 90 105,81 TB 60 5,0
TB 91 23,1 TB 71 6,2 TB 50 2,0
TB 54 17,3 TB 60 12,3
TB 30 7,0 TB 50 3,5
MAT 3 300 TB 92 1,3
TB 54 6,2

Fahrzeugdaten

Allgemeine Abmessungen

  • Radstand: 1170 mm
  • Gesamtlänge: 1655 mm
  • max. Breite: 700 mm
  • max. Höhe: 860 mm
  • Sattelhöhe: 700 mm
  • min. Bodenfreiheit am Trittbrett: 150 mm
  • Wendekreis: 2,5 m

Leistung

  • Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
  • max. Steigfähigkeit:

Verbrauch

  • Tankinhalt: 5 Liter
  • Durchschnitt auf 100 km: 2,0 Liter
  • Reichweite: 250 km

Gewicht

  • Leergewicht: 60 kg

Motor

  • Motornummer:
  • Position Motornummer: am Motorgehäuse oberhalb der Stiftschraube zur Motorbefestigung an der Traverse
  • die mittleren Gehäuseteile sind porös gegossen und können im unteren Bereich hinter dem Kickstarter sowohl rund als auch eckig sein (?)
  • Anzahl Zylinder: 1, drei Stehbolzen, Zylinderkopf mit zentraler Zündkerze
  • Hubraum: 98 cm³
  • Bohrung: 50 mm
  • Kolbenhub: 50 mm
  • Überströmer:
  • Leistung: 3 PS bei 4300 U/min
  • Verdichtungsverhältnis: 1/6,5
  • max. Drehzahl:
  • Getriebe: 3-Gang-Gestängeschaltung
  • Übersetzungsverhältnis
    • 1. Gang 1:##
    • 2. Gang 1:##
    • 3. Gang 1:##
  • Primärübersetzung:
  • Anzahl Kupplungsscheiben (Kork/Stahl): 2/2
  • Motorlager:
    • Kurbelwelle kuluseitig: 20x47x12 (bis *6500)= teilbare Lager; 20x52x12 (ab *6501) NSK B20-160J1C3
    • Kurbelwelle limaseitig: 20x47x12g
    • Kupplung Lagernadeln: 29 Nadeln 2,5x15,8 mm
    • Nebenwelle: 15x35x8, z.B. Koyo (Suzuki-E-Teil)
    • Nebenwelle Nadellager: 19 Nadeln 2,5×7,8
    • Hauptwelle schaltrastenseitig: 20x42x9 SKF 98204 Y
    • Hauptwelle radseitig: 20x42x9 SKF 98204 Y
  • Motordichtungen:
    • blabla
    • blabla
  • Vergaser: allererste Modelle Dell'Orto T2 16/17, dann Dell'Orto TA 17 - beides Vergasermodelle ohne Luftfilter.
  • Bedüsung original:
    • Hauptdüse:
    • Nebendüse:
    • Leerlaufdüse:
    • Mischrohr:
    • Luftkorrekturdüse:
  • Zündung: Schwungmagnetzündung; die Magnete sind mit Schrauben am Polrad befestigt.
  • Vorzündung: ° vor OT
  • Kontaktabstand: 0,4 mm
  • Zündkerze:
  • Lüfterrad bei V98/1+2 mit sehr kleinen Flügeln, ab V98/3 sind die Flügel zur besseren Gebläsekühlung größer, Lüraabdeckung zunächst mit noch nicht aufgebogenen Schlitzen, bei späteren V98 sind die Bleche zwischen den Schlitzen dann aufgebogen
  • Auspuff: allererste Modelle haben einen Auspuff mit doppeltem Schalldämpfer und flötenförmigem Auspuffröhrchen, der mit einer Nutmutter am Zylinder befestigt ist. Danach mit einzelnem Schalldämpfer und klassischer Befestigung mittels Schelle.

Fahrwerk

  • Felgen:
  • Reifengröße: 3,50" x 8" (oder Ø 385 mm)
  • Reifendruck vorne (solo / zu zweit): bar / bar
  • Reifendruck hinten (solo / zu zweit): bar / bar
  • die Schwinge der vorderen Radaufhängung ist bei V98/1+2 noch aus Stahl, ab der V98/3 wie bei allen zukünftigen Modellen aus Aluminium
  • Schwingenlager: 10x14x10 (Nadelhülse, 2x) SKF HK 1010
  • Radlager bremstrommelseitig:
  • Radlager schwingenseitig:
  • Bremsen: Trommelbremsen, vorne Ø 124 mm, hinten Ø 124 mm

Elektrik

  • Batterie: ohne
  • Elektrostarter: ohne
  • Scheinwerfer: auf dem Kotflügel ("Faro Basso"), Marke "Feme", Ø 85 mm bei V98/1+2, ab 1947 Ø 95 mm, ebenfalls Marke "Feme" mit einer Zweifadenlampe, 6V 15W
  • Stadtlicht: 6V 3W
  • Rücklicht: in Form eines alten Fahrradscheinwerfers, Gehäuse in Rahmenfarbe, Chromring und rotes Rücklichtglas. Ab V98/3 Rücklicht in zylindrischer Form mit lackiertem Ring, 6V 5W
  • Bremslicht: keines
  • Hupe:
  • Druckschalter zum Abstellen des Motors über Vergaserraumklappe und Benzinhahnhebel
  • der "Feme"-Lichtschalter hat drei Stellungen: ausgeschaltet, Fahrlicht, Fernlicht. Die Verkabelung wird durch eine Stahlfeder vom Schalter zur Lenksäule geschützt.

Schmierstoffe

  • Dämpfer vorne:
  • Dämpfer hinten:
  • Getriebeöl:
  • Motoröl und Mischungsverhältnis:


Karosserie

  • Position Rahmennummer: unterhalb der Sattelvorderkante am Rahmen
  • das Beinschild hat anfangs eine gleichmäßige Bogenkrümmung im Profil, die noch 1946 auf eine Art abgerundeten Knick geändert wird. Ab der V98/3 (1947) ist im Beinschild innen links ein Haltebügel für einen optionalen Tacho angeschweisst
  • über dem rechten Trittblechende befindet sich ab der V98/3 ein Schutzbügel, der verhindern soll, daß der Fuß des Beifahrers die Bewegung des Schaltgestänges verhindert
  • Gepäckfachbacke mit Schrauben und Muttern befestigt, Motorbacke zunächst mit zwei Druckknöpfen mit Federn, im Lauf des Jahres 1946 Umstellung auf zwei Drehclips
  • Seitenbacken sitzen anfangs in U-förmigen Aluminiumleisten, die am Rahmen befestigt sind. Noch 1946 erfolgt die Umstellung auf die für die nächsten Jahrzehnte üblichen Backengummis
  • der Kotflügel hat bei V98/1+2 ein für den Reifenwechsel abbaubares Seitenteil; , ab der V98/3 in 1947 dann schlankerer Kotflügel
  • Benzintank bei den ersten Fahrzeugen aus Aluminium, noch 1946 geändert auf Stahlblech. Tankdeckel bis 1947 mit Spannverschluss, ab V98/3 mit Flügelmutterverschluss, der Benzinhahnhebel muß zum Öffnen gezogen werden und hat keine Reserve-Stellung.
  • 3+3+3 Trittleisten mit Aluminium-Endstücken
  • Schriftzüge und Embleme: Vespa-Schriftzug am Beinschild, Piaggio-Emblem über der Kaskade
  • Sattel: ohne Federung vorne, Satteldecke an der vorderen Stirnseite offen, Abfederung hinten mit zwei zylindrischen Federn. Dem Band 1 der Reihe Vespa Tecnica nach sind die Federn ab V98/3 kegelförmig
  • im oberen Teil des Lenkrohrs befindet sich im ersten Baujahr noch nicht die später übliche Nutmutter mit Lagerkugeln, sondern eine Bronzebuchse und eine Feder, die dazu dienen, das Lenkrohr unter Zug zu halten. Ab der V98/3 dann oberes Lenkrohrlager mit Kugeln.
  • am Lenker sind links die Gänge "1", "Strich für Leerlauf", "2" und "3" angeschrieben und mit einem gefiederten Stellungspfeil versehen, der ab der V98/3 kleiner ist.
  • Diebstahlsicherung aus zwei Scheiben mit Lochbohrung, von denen eine am unteren Lenkerteil und eine am Rahmen angebracht ist. Durch Drehung des Lenkers nach links werden die Löcher in Deckung gebracht, so daß ein Vorhängeschloß eingehängt werden kann.
  • Die Griffgummis am Lenker sind der Länge nach gerillt und hellgrau


Galvanische Verfahren

  • verchromt: (1946-V98/1) Radmuttern, Schild Vorderradfederung, Befestigungsknöpfe Motorbacke, Sattelfedern, Vespa-Schriftzug, Lenker, Rücklichtrahmen, Rahmen vorderer Scheinwerfer, Bremspedal Hinterradbremse, Benzinhahn, Bremshebel Vorderradbremse, Kickstarter | (1946-V98/2) Radmuttern, Sattelfedern, Vespa-Schriftzug, Lenker, Bremspedal Hinterradbremse, Rahmen vorderer Scheinwerfer, Benzinhahn, Bremshebel Vorderradbremse, Kickstarter | (1946-V98/3)
  • verzinkt: (1946-V98/1+2) Auspuff
  • phosphatiert: (1946-V98/1+2) Federn der Vorderradfederung
  • matt vernickelt: (1946-V98/1) äußere Bolzen einschl. der Felgenmuttern | (1946-V98/2) äußere Bolzen einschl. der Felgenmuttern, Schild Vorderradfederung | (1946-V98/3) äußere Bolzen einschl. der Felgenmuttern, Schild Vorderradfederung, Auspuff


Sonstiges / Besonderheiten

  • die V98 hat keinen Ständer. Zum Abstellen wird sie seitlich auf eines der beiden halbmondförmige Aluminiumteile gelehnt, die am rechten und linken hinteren Trittbrettende befestigt sind.
  • Bordwerkzeug: 1 Luftpumpe, 2 doppelte Rohrsteckschlüssel, 2 doppelte Maulschlüssel, 1 Schraubendreher
  • Kickstarter ist bis 1947 (V98/1 und V98/2) gerade und - relativ unbequem - direkt vor der Lüra-Abdeckung angebracht, mit der V98/3 wird ein verlängerter gekrümmter Kickstarter verbaut, der eher unterhalb der Lüra-Abdeckung angeordnet ist
  • anders als bei allen späteren (Schalt-)Modellen ist die Vorderradaufhängung auf der linken Seite, die Radmuttern sind von der rechten Seite zugänglich.
  • wenn überhaupt irgendwo eine V98 angeboten wird, muß man mittlerweile mit 20-30.000 € für ein zu restaurierendes Fahrzeug rechnen. In 2007 wechselte auf ebay.it eine restaurierte V98 für 46.000 € den Besitzer, im Herbst 2009 stand eine vor 20 Jahren restaurierte V98/4 für 56.000 € zum Verkauf. Teile sind "introvabile", ein Motorgehäuse (ohne Innenleben) für 1.600 €, das Vergaserlein für 400 € oder auch nur ein originales Bremspedal für schlappe 295 € sind dann durchaus übliche Tarife.


Unterschiede zu Nachbarmodellen

  • einzige Veränderung bei der letzten Baureihe der Vespa 98 (V98/4) ist die Motorbefestigung/Traverse. Am Aluminiumguß befinden sich nun runde Gummipuffer, die von sechs Schrauben mit unterschiedlichen Unterlegscheiben und drei Befestigungsblechen für die Schraubenköpfe gehalten werden.
  • blabla
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Quellen

Vespa Tecnica Band 1, S. 31-62

Paolo Zanon: Vespa 98 - Risorgere su due ruote, Edizioni TEP, 2010

Weblinks

Ersatzteilkatalog V98 (pdf)


  1. Paolo Zanon: Vespa 98 - Risorgere su due ruote, Edizioni TEP, 1. Aufl. 2010, Seite 298 f.
  2. Paolo Zanon: Vespa 98 - Risorgere su due ruote, Edizioni TEP, 1. Aufl. 2010, Seite 332 f.