DR 75: Unterschied zwischen den Versionen

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Der [[DR]] 75 ist von der Auslegung her ein eher zahmer Tuningzylinder. Seine Popularität in Deutschland erklärt sich vorallem durch die lange Haltbarkeit und den moderaten Zuwachs an Leistung, der ein Mitschwimmen im Verkehr im Gegensatz zum Originalzylinder ermöglicht. Wie bei allen Tuningzylindern ist jedoch eine nennenswerte Steigerung der Höchstgeschwindigkeit nur in Verbindung mit einem Wechsel des Primärgetriebes zu erreichen. Die wenig sportliche Auslegung erklärt sich wohl mit der Konkurrenz aus eigenem Hause, dem [[DR]] 75 Formula.
Der [[DR]] 75 ist von der Auslegung her ein eher zahmer Tuningzylinder. Seine Popularität in Deutschland erklärt sich vor allem durch die lange Haltbarkeit und den moderaten Zuwachs an Leistung, der ein Mitschwimmen im Verkehr im Gegensatz zum Originalzylinder ermöglicht. Wie bei allen Tuningzylindern ist jedoch eine nennenswerte Steigerung der Höchstgeschwindigkeit nur in Verbindung mit einem Wechsel des Primärgetriebes zu erreichen. Die wenig sportliche Auslegung erklärt sich wohl mit der Konkurrenz aus eigenem Hause, dem [[DR]] 75 Formula.




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[[Bild:Zylinderfussdr75bea.jpg]]
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Die Öffnung zu den Überströmkanälen wurde nur leicht dem Profil des Motorgehäuses angepasst, an dem in diesem Fall keine Fräsarbeiten - weil bei 75 ccm wenig sinnvoll - vorgesehen worden sind. Der Einlauf der Kanäle zur Zylinderlauffläche hin wurde um ca. 3 mm tiefer gezogen angespitzt. Soweit möglich und zugänglich, sind die rauen Oberflächen der Zylinderüberströmkanäle mit dünnen Schleifpapierrollen im Dremel nachgearbeitet und geglättet worden.
Die Öffnung zu den Überströmkanälen wurde nur leicht dem Profil des Motorgehäuses angepasst, an dem in diesem Fall keine Fräsarbeiten - weil bei 75 ccm wenig sinnvoll - vorgesehen worden sind. Der Einlauf der Kanäle zur Zylinderlauffläche hin wurde um ca. 3 mm tiefer gezogen und angespitzt. Soweit möglich und zugänglich, sind die rauen Oberflächen der Zylinderüberströmkanäle mit dünnen Schleifpapierrollen im Dremel nachgearbeitet und geglättet worden.




[[Bild:Kolbenutdr75bea1.jpg]]
[[Bild:Kolbenutdr75bea1.jpg]]


Man sieht die Anpassungsmaßnahmen zu den Überströmern an Kolben und Zylinder. Aber auch, dass der Kolben in dieser Stellung für einen idealen Überströmvorgang "sich selbst" immer im Wege steht. Aber mehr geht beim besten Willen nicht.
Man sieht die Anpassungsmaßnahmen zu den Überströmern an Kolben und Zylinder. Aber auch, dass der Kolben in dieser Stellung (unterer Totpunkt) für einen idealen Überströmvorgang "sich selbst" immer im Wege steht. Aber mehr geht beim besten Willen nicht.




[[Bild:Auslassdr75bea.jpg]]
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Um Ablagerungen im Auslassbereich vorzubeugen, ist dieser mittels Schleifpapier poliert worden. Außerdem werden so Verwirbelungen im Vergleich zur rauen Gußoberfläche gemindert.
Um Ablagerungen im Auslassbereich vorzubeugen, ist dieser mittels Schleifpapier poliert worden. Eine rauhe Oberfläche bringt zwar
 
ein besseres Strömungsverhalten,aber setzt auch schneller Ablagerungen an.




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'''Steuerzeiten:'''
'''Steuerzeiten:'''


- Auslasszeit 174°
- Auslasszeit 167°
- Überströmzeit 122°
- Überströmzeit 115°
- Vorauslasswinkel 26°
- Vorauslasswinkel 26°
- Verdichtungsverhältnis (geom) 11:1
- Verdichtungsverhältnis (geom) 11:1
[[Kategorie:Tuning]][[Kategorie:Vespa Smallframe Zylinder]]

Aktuelle Version vom 7. September 2008, 18:58 Uhr

Der DR 75 ccm Zylinder ist einer der am häufigsten gebrauchten Aufrüstzylinder für die V50 und die PK Baureihe (nicht Automatic / Plurimatic und V50 1.Serie).


Das angegebene Verdichtungsverhältnis beträgt 1:10,7. Diese Angabe hält aber keiner genaueren Überprüfung stand, vermutlich liegt es um 1:9,9. Der Zylinder verfügt über zwei Überströmkanäle und einen Boostport.



Laufbahn DR 75ccm

Laufbahndr75unclose.jpg

Der Vorauslass beträgt etwa 22° zu den Überströmern und der Auslass ist zudem T-förmig ausgestaltet.



Auslass DR 75ccm

Laufbahnausdr75un.jpg



Auslass DR 75ccm - Aussenansicht

Auslassdr75un.jpg


Der DR 75 ist von der Auslegung her ein eher zahmer Tuningzylinder. Seine Popularität in Deutschland erklärt sich vor allem durch die lange Haltbarkeit und den moderaten Zuwachs an Leistung, der ein Mitschwimmen im Verkehr im Gegensatz zum Originalzylinder ermöglicht. Wie bei allen Tuningzylindern ist jedoch eine nennenswerte Steigerung der Höchstgeschwindigkeit nur in Verbindung mit einem Wechsel des Primärgetriebes zu erreichen. Die wenig sportliche Auslegung erklärt sich wohl mit der Konkurrenz aus eigenem Hause, dem DR 75 Formula.




Maßnahmen zur Leistungssteigerung[Bearbeiten]

Der DR 75ccm Zylinder bietet einige Möglichkeiten der Leistungssteigerung. Hier ein Bearbeitungsbeispiel des GSF-Mitglieds bobcat mit seinen Anmerkungen.


Kolben

Kolbendr75bea1.jpg

Kolbendr75bea2.jpg

Bei diesem Kolben wurden die Ausschnitte im Kolbenhemd bis zum Kolbenbolzenlager ca. 2mm heruntergezogen und das Sehnenmaß gleichzeitig auf 22mm erweitert. Auf große Radien wurde besonderer Wert gelegt. Das Fenster des Stützkanals wurde zudem auf 10,5mm Höhe ausgefräst und sauber verrundet. Es verbleibt ein Reststeg von 14mm am Kolbenhemd. Als Schutz vor Reibern und Klemmern wurden 4 Schmierbohrungen unterhalb der Kolbenringe jeweils rechts und links von Auslaß und Stützkanal gebohrt.


Zylinderkopf

Kopfdr75bea.jpg

Zur Verbesserung des Verdichtungsverhältnisses wurde der Kopf um ca. 0,7mm geplant. Dies ist mittels einer flachen und glatten(!) Arbeitsplatte und Schleifpapier verhältnismäßig leicht selbst zu erreichen. Den Zylinderkopf in kreisenden Bewegungen über das Schleifpapier ziehen und dabei regelmäßig das Ergebnis des Abtrags kontrollieren.

In diesem Fall ist das Brennraumvolumen auf 7,5ccm reduziert worden, das entspricht einer Verdichtung von 11:1. Zum Schutz vor Ölkohleablagerungen ist die Brennraumkalotte im Kopf mit 400er Schleifpapier poliert worden. Trotzdem befinden sich immer noch Gußkrater im Kopf.



Zylinder

Laufbahndr75bea2.jpg

Der typisch T-förmige DR-Auslass wurde auf ein elliptisch-trapezförmiges Profil erweitert. Das Sehnenmaß beträgt nunmehr 30mm, was ca. 64% des Bohrungsdurchmessers bedeutet. Dazu wurde der Auslass um 1,5 mm in einer leichten Rundung nach oben gezogen. Die Vorauslasszeit steigt damit von ca. 22° auf ca. 26°. Die Öffnungen im Zylinderfuß sind - wie auch die Ausschnitte im Kolbenhemd - deckungsgleich auf 22 mm Sehnenmaß erweitert worden. Der Stützkanal wurde wurde bei 16mm Breite im Sehnenmaß belassen, für eine längere Überdeckung mit dem -erweiterten- Kolbenfenster aber auf 31 mm Tiefe runtergefräst und strömungsgünstig angespitzt.


Zylinderfussdr75bea.jpg

Die Öffnung zu den Überströmkanälen wurde nur leicht dem Profil des Motorgehäuses angepasst, an dem in diesem Fall keine Fräsarbeiten - weil bei 75 ccm wenig sinnvoll - vorgesehen worden sind. Der Einlauf der Kanäle zur Zylinderlauffläche hin wurde um ca. 3 mm tiefer gezogen und angespitzt. Soweit möglich und zugänglich, sind die rauen Oberflächen der Zylinderüberströmkanäle mit dünnen Schleifpapierrollen im Dremel nachgearbeitet und geglättet worden.


Kolbenutdr75bea1.jpg

Man sieht die Anpassungsmaßnahmen zu den Überströmern an Kolben und Zylinder. Aber auch, dass der Kolben in dieser Stellung (unterer Totpunkt) für einen idealen Überströmvorgang "sich selbst" immer im Wege steht. Aber mehr geht beim besten Willen nicht.


Auslassdr75bea.jpg

Um Ablagerungen im Auslassbereich vorzubeugen, ist dieser mittels Schleifpapier poliert worden. Eine rauhe Oberfläche bringt zwar ein besseres Strömungsverhalten,aber setzt auch schneller Ablagerungen an.


Fazit



Sämtliche Fensterkanten an Zylinder und Kolben sind mindestens mit Radius 1 mm verrundet.

In Verbindung mit einem zivilen Auspuff und einem 16er Vergaser erhält man mit diesen Maßnahmen einen sehr tourentauglichen Alltagszylinder, der seinem unbehandelten Plug&Play-Bruder fast in jeder Beziehung deutlich überlegen ist.


Bei folgendem Setup - 16.16er Dell´Orto Vergaser (HD 67) und 4,25 Primär (68:16) als Dreigang, Originalauspuff - konnte der fliegende Kilometer in 54 Sekunden zurückgelegt werden. Das entspricht 66,6km/h und deutlich über 7500 rpm. Da sich der Leistungszusachs eindeutig zu höheren Drehzahlen hin verlagert hat, ist jedoch ein früheres Zurückschalten auf Steigungen notwendig.


Steuerzeiten:

- Auslasszeit 167° - Überströmzeit 115° - Vorauslasswinkel 26° - Verdichtungsverhältnis (geom) 11:1